Foto: maurisole/fotolia

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In der Studie 'Lebensmittelverschwendung reduzieren: Neue Geschäftsmodelle und ihre Grenzen' untersucht Kearney, wie bis zu 70 % der Verschwendung vermieden werden können. Gegenstand der Studie sind die Aktivitäten des öffentlichen und privaten Sektors gegen Lebensmittelverschwendung und eine Befragung von 1.000 Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die überwiegende Mehrheit des Lebensmittelabfalls stammt aus privaten Haushalten (52 %), gefolgt von der Lebensmittelverarbeitung (18 %), der Außer-Haus-Verpflegung (14 %), der Primärproduktion (12 %) und dem Handel mit vier Prozent. Wie viel dieser Verschwendung auf welchem Weg vermieden werden kann ist Gegenstand der Kearney-Untersuchung. Verschiedene Geschäftsmodelle gehen die Verschwendung in privaten Haushalten an mit divergierenden Bekanntheits- und Nutzungsgraden. Jeder Dritte der Befragten kennt Dienste zur Mahlzeitenplanung, Sharing-Plattformen und Zero-Waste-Stores. Doch nur jeder Dritte unter ihnen nutzt sie auch. Pantry-Tracking-Dienste, die einen intelligenten Einkauf ermöglichen sollen, sind im Gegensatz dagegen kaum bekannt (10 % der Befragten). Diese Dienste werden allerdings von denen, die sie kennen, häufig genutzt.

Sharing-Plattformen und Food2Food-Transformationsunternehmen gelten als besonders effektiv. Dagegen wird die Effektivität von 'Ugly-Food'- Geschäften und Zero Waste Stores als mittelmäßig eingeschätzt. Die befragten Konsumentinnen und Konsumenten sehen bei Pantry-Tracking-Diensten und Diensten zur Mahlzeitenplanung die geringste Wirksamkeit in der Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung.
Potenzial sehen die Autoren von Kearney neben den Geschäftsmodellen, die auf Verbraucher zielen, auch bei Geschäftsmodellen im B2B-Bereich.
Die Befragten waren sich darin einig, keine Mehrkosten für Angebote zu akzeptieren, die die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Die Autoren der Studie weisen daher auf die unverzichtbare Rolle des Staats hin und nennen Instrumente wie finanzielle Anreize, neue Qualitätsstandards, Bewusstseinsbildung, oder gezielte Verbote.