„Starke Schwankungen beim Preis sind zum Start in die Spargelsaison normal“

Im Interview erklärt Willy Kreienbaum, Vorsitzender der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe e. V. und der Spargelstrasse NRW, die schwankenden Mengen und Preise zu Beginn der Saison.

Durch die für den April ungewöhnlich hohen Bodentemperaturen seien die Spargelpflanzen sehr schnell gewachsen und das habe sich auf die Erntemenge ausgewirkt. „Auf der anderen Seite haben viele Verbraucher Spargel im April noch nicht so richtig auf dem Schirm, das heißt, dass eine große Menge auf eine geringere Nachfrage trifft – so erklären sich auch die starken Preisschwankungen. Außerdem sind wir gerade jetzt in der Phase, in der die frühen Spargelsorten ihre Ertragsspitze hatten. Die stieß in diesem Jahr mit den oben erwähnten hohen Bodentemperaturen zusammen. Jetzt kommen die späteren Sorten in Ertrag und der Verlauf insgesamt wird ruhiger.“

Doch sei diese Preisentwicklung zu Beginn der Saison nicht ungewöhnlich. Für die nächste Zeit sei immer noch mit sehr kalten Nächte mit zum Teil einstelligen Temperaturen und Tagestemperaturen mit deutlich über 20°C zu rechnen. Erst ab Mitte Mai erwarten die die Spargelanbauer konstantere Temperaturen und dann auch einen stabileren Verlauf. Eine finale Bilanz könne jedoch erst am 24. Juni gezogen werden. „Am Johannistag wird der letzte Spargel gestochen, damit sich die Pflanze im folgenden Sommer wiederaufbauen kann und wir auch im nächsten Jahr noch einen guten Ertrag bekommen. Die Erfahrung über viele Jahre hat übrigens gezeigt, dass sich die Schwankungen bei den Erträgen mit rund fünf Prozent Abweichung nach oben oder unten die Waage halten. Das ist auch der Grund, warum ich nach einem so unruhigen Start in die Saison wie in diesem Jahr mit Optimismus auf die nächsten knapp sieben Wochen der Spargelsaison 2018 schaue.“