Sie haben die verfügbaren Daten der Roten Listen, von Monitoringprogrammen und Studien analysiert. Demnach gingen Vielfalt und Größe der Insektenbestände vor allem im Mittelland stark zurück, mittlerweile aber auch im Jura und in den Alpen. Um die teils dramatischen Entwicklungen zu stoppen, schlagen die Autorinnen und Autoren das wissenschaftlich basierte '12-Punkte-Programm Insekten' vor. Besonders unter Druck seien Insekten rund um Gewässer oder auf Feucht- und Landwirtschaftsgebieten. Weit verbreitete und wärmeliebende Insekten dagegen haben sich in den vergangenen 20 Jahren eher weiter ausgebreitet.
'Über große Landstriche hinweg kommen zunehmend die gleichen Arten vor', schreiben die Forschenden. Diese Vereinheitlichung zeige sich auch bei Vögeln und Pflanzen; im Mittelland genauso wie im Jura, den Voralpen und Alpen. Zur Entwicklung der Gesamtmenge an Insekten, der sogenannten Biomasse, fehlen dagegen Daten für die gesamte Schweiz. Man könne jedoch von ähnlichen Verlusten wie in anderen europäischen Ländern ausgehen, sagen die Forschenden. In Deutschland ging die Biomasse der Fluginsekten in den vergangenen drei Jahrzehnten um mehr als 75 % zurück.
Die Ursachen für den Rückgang der Insekten in der Schweiz seien weitgehend bekannt, heißt es: der weiter andauernde Verlust an Lebensräumen und Strukturen und der Rückgang der Qualität der verbliebenen Lebensräume durch Überdüngung, Pflanzenschutzmittel oder Lichtverschmutzung. Auch die Klimaerwärmung und invasive Arten setzen die Insektenbestände unter Druck.