Bioland, die Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit (IG Saatgut) und Greenpeace fordern die Bundesländer auf, ihre Saatgutkontrollen weiter zu verstärken und Saatgut auch auf Verunreinigungen mit neuer Gentechnik zu überprüfen. Darüber hinaus müsse sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass neue Gentechnik-Verfahren wie CRISPR/Cas entgegen den Plänen der EU-Kommission auch zukünftig unter dem Gentechnikrecht reguliert bleiben.
„Saatgutkontrollen auf Verunreinigungen mit Gentechnik funktionieren nur, wenn auch nach allen bekannten Gentechnik-Pflanzen gezielt gesucht wird. Hier gibt es Lücken. So werden Genom-editierte Pflanzen wie Soja in Nordamerika bereits angebaut“, so Jan Plagge, Präsident von Bioland. „Vorliegende Nachweisverfahren müssen in die nationalen Kontrollen integriert werden. Zudem sind die Behörden in der Pflicht, weitere Nachweismethoden für neue Konstrukte zu entwickeln und diese auch anzuwenden. Sonst verlieren die Kontrollen ihre Aussagekraft mit dem Ziel, unser Saatgut frei von illegalen Verunreinigungen zu halten.“
„Um die Wahlfreiheit zu sichern und um weiterhin gentechnikfrei züchten und ernten zu können, muss sich die Bundesregierung in Brüssel dafür einsetzen, dass die neue Gentechnik unter dem geltenden Gentechnikrecht reguliert bleibt“, so Eva Gelinsky von der Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit (IG Saatgut). „Denn ohne Regulierung würde die Nulltoleranz außer Kraft gesetzt. Auch wäre die gentechnische Veränderung von Saatgut nicht mehr kennzeichnungspflichtig. Weiträumig könnten Verunreinigungen um sich greifen und dabei nicht mehr kontrollierbar oder nachvollziehbar sein.“