Das rumänische Programm zur Förderung des heimischen Tomatenanbaus hat die Produktion offenbar zu stark angekurbelt. So wertete das Bukarester Landwirtschaftsministerium das 2017 gestartete Projekt zwar als „überaus erfolgreich“. Allerdings berichtete das Online-Magazin capital.ro, dass enorme Mengen rumänischer Tomaten in den Müll geworfen würden, weil der heimische Markt die zusätzlichen Mengen nicht aufnehmen könne.
Mit dem Programm verfolgt die rumänische Regierung das Ziel, die Tomatenimporte von jährlich bis zu 50 000 t zurückzufahren und durch heimische Ware zu ersetzen. Für diesen Zweck stehen jährlich 40 Mio Euro zur Verfügung. Nach Angaben des Agrarressorts wurden bis zur zweiten Julihälfte 2018 insgesamt rund 150,7 Mio Lei (32,5 Mio Euro) an 10 924 Tomatenanbauer überwiesen. Mit 3 000 Euro pro Jahr förderfähig sind Landwirte mit einem Tomatenareal von mindestens 1 000 m2. Diese Fläche muss einen Ertrag von mehr als 2 kg/m2 bringen. Außerdem müssen aus der Ernte wenigstens 2 000 kg Tomaten vermarktet werden.
Die Landwirtschaft in Rumänien hat im Jahr 2017 spürbare Zuwächse verzeichnet. Wie das Statistikamt in Bukarest mitteilte, nahm der Produktionswert des Agrarsektors gegenüber dem Vorjahr um 12,5 % auf 78,5 Mrd Lei (16,9 Mrd Euro) zu. Zurückzuführen war dies allein auf den Bereich Pflanzenbau, der um 19,5 % auf 53,2 Mrd Lei (11,4 Mrd Euro) wuchs. Auf Gemüse entfiel dabei ein Anteil von mit 17,9 %. AgE