Die Preise von Produkten schwanken zu bestimmten Anlässen, Uhr- oder Jahreszeiten. Sechs von zehn Bundesbürgern akzeptieren eine dynamische Preisgestaltung. Das gilt vor allem für Saisonware (84 %), absatzschwache Produkte (83 %) sowie zu bestimmten Uhrzeiten (64 %) und in Onlineshops (61 %). Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Befragung von 1.000 deutschen Konsumenten im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).
„Die Kunden halten Preisunterschiede zwischen 10 % und 20 % für vertretbar. Das gilt jedoch nur, wenn sich die Preise nicht ständig ändern“, kommentiert Prof. Dr. Nikolas Beutin, Leiter der Customer Practice für PwC Europe. Tägliche oder gar stündliche Preisänderungen – zum Beispiel an Tankstellen – findet die große Mehrheit der Befragten (76 %) nicht sinnvoll. Eine Möglichkeit für Unternehmen, dynamisches Pricing im Rahmen ihrer Marketing-Strategie in der Praxis umzusetzen, sind Electronic Shelf Labels (ESL). 73 % der Verbraucher würden dadurch zwar mehr auf Preis-Anzeigen und Aktionen achten, um sicherzugehen, dass sie nicht zu viel bezahlen. Rund zwei Drittel (68 %) rechnen beim Einsatz digitaler Preisschilder jedoch damit, dass sie mehr ausgeben müssen. Die Chance auf niedrigere Preise sehen nur 42 %. Sechs von zehn Befragten würden jedoch auch bei digitalen Preisschildern wie gewohnt weiter einkaufen gehen. Denn jeder Zweite sieht gar keine Möglichkeit, das eigene Einkaufsverhalten an die Preisstrategie der Händler anzupassen. Das gilt besonders für die Generation der 30- bis 50-Jährigen, die häufig beruflich stark eingebunden ist. „Letztlich ist die Akzeptanz für ESL in Deutschland da, die Unternehmen verpassen hier im Vergleich zu anderen Ländern seit Jahren Möglichkeiten“, so Nikolas Beutin.