Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 hat sich Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG nach eigenen Angaben erfolgreich gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie gestemmt. In einer extremen Anbau-Saison, die auch von der parallelen Standorterweiterung in Mutterstadt und herausfordernden Witterungsverhältnissen für den Obst- und Gemüseanbau in der Pfalz geprägt wurde, hat Pfalzmarkt eG – nach Einschätzung der beiden Vorstände Hans-Jörg Friedrich und Reinhard Oerther – „Top-Leistung und Einsatz gezeigt“.
Der Warenumsatz betrug 154 Mio Euro. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 (149,5 Mio Euro) wurde das Umsatzplus auf 5 Mio Euro damit nahezu verdoppelt. Die beiden Angebotssparten Obst (4 % vom Warenumsatz) und Gemüse (96 %) trugen anteilig zum Umsatzwachstum bei. Trotz fehlender Erntehelfer – und damit einhergehend geringeren Ernteerträgen in allen wichtigen Kulturen – konnte Pfalzmarkt eG vor allem zum Saisonbeginn marktgerechte Erzeugerpreise erzielen.
Mit 209.000 t Obst und Gemüse lag die Produktionsmenge etwas unter dem Vorjahresniveau von 223.000 t. Dieser Trend entspricht dem landesweiten Rückgang, den das statistische Landesamt in Bad Ems für die Obst- und Gemüseerzeugung in ganz Rheinland-Pfalz verzeichnet hat.
Der Bau eines der europaweit größten und modernsten Vermarktungszentren für frisches Obst und Gemüse verlief nach Plan.
Da Pfalzmarkt eG als systemrelevantem Versorger eine besondere Bedeutung zukommt, wurden bereits vor dem ersten Lockdown von einem abteilungsübergreifendem Interventionsteam umfassende Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung sowie zur
(Arbeits-)Sicherheit von Mitarbeitern und Erzeugern eingeleitet und begleitet.
Nachdem der Einreisestopp für Erntehelfer aus dem EU-Ausland kurz vor dem Start in die deutsche Frischgemüse-Saison 2020 erfolgt war, prägten die umfassenden Anstrengungen zur Pandemieprävention das komplette Anbaujahr bei Pfalzmarkt eG.
„Der neue Trend zum Kochen am eigenen Herd führt dazu, dass sehr viele Verbraucher die Zusammenhänge zwischen der Nähe des nachhaltigen Anbaus, einer exzellenten Lieferlogistik über wenige Stunden und topfrischen Obst- und Gemüse-Spezialitäten entlang des Saisonkalenders für sich neu entdecken und wertschätzen“, so Pfalzmarkt-Vorstand Reinhard Oerther.
Corona führte zu einem überproportional hohen Anstieg der Personal- und Produktionskosten. Zusätzlicher Arbeits- und Kostendruck entstand durch ungünstige Witterungsbedingungen. Nach den beiden durchwachsenen Anbaujahren 2018 und 2019 brachte 2020 deswegen keine wirtschaftliche Entlastung. Die Lage vieler Erzeuger im Obst- und Gemüseanbau bleibt ernst.
Pfalzmarkt eG hat 2020 rund 14 Mio Euro in die Weiterentwicklung der Genossenschaft investiert. Hierzu zählen bspw. Maßnahmen zur Ernteverfrühung, zur „Fuhrparkverjüngung“ und Anschaffung hochmoderner Flurförderfahrzeuge sowie zur weiteren Digitalisierung des Pfalzmarktes.
Hans-Jörg Friedrich und Reinhard Oerther gehen davon aus, dass „auch 2021 wieder ein sehr herausforderndes Anbaujahr wird“. Die klare Zielvorgabe bei Pfalzmarkt eG lautet: „Parallel zum Saisonverlauf wollen wir die Standorterweiterung in Mutterstadt gemeinsam mit den Mitarbeitern und Erzeugern abschließen.“ Läuft weiterhin alles nach Plan soll die offizielle Eröffnung im Spätjahr 2021 stattfinden. In Anbetracht der aktuellen Unwägbarkeiten durch Corona formuliert der Pfalzmarkt-Vorstand eine „vorsichtig optimistische“ Geschäftsprognose für das laufende Geschäftsjahr. Hans-Jörg Friedrich erklärt: „Wenn wir – mit Blick auf die riesigen Aufgaben und Herausforderungen – das Ergebnis aus 2020 bestätigen können, haben wir Großartiges erreicht!“