Das Pesticide Action Network Netherlands (PAN-NL) führte erneut Proben an Erdbeeren durch. In insgesamt 15 Schalen aus 15 niederländischen Supermärkten, darunter zwei Bio-Läden, wurde der Gehalt an Pflanzenschutzmitteln (Rückständen) gemessen. Insgesamt wurden zwölf verschiedene Pflanzenschutzmittel gefunden, durchschnittlich drei verschiedene Substanzen pro Schale, so PAN-NL.
2021 und 2022 lag der Durchschnitt bei 3,5 und 3,7 verschiedenen Substanzen. Diese Zahl scheint also leicht zu sinken. Dennoch fand PAN-NL auf 69 % der untersuchten Erdbeeren ein bis drei verschiedene PFAS-Pflanzenschutzmittel; 46 % der Erdbeeren waren mit ein bis drei verschiedenen ‘Candidates for Substitution’ (CDV) kontaminiert.
Bei diesen CDV handele es sich um Stoffe, die vom europäischen Gesetzgeber als schwer abbaubar und so giftig eingestuft wurden, dass die Mitgliedstaaten sie nach Möglichkeit durch sicherere Alternativen ersetzen müssen. Seit 2015 sind auch die Niederlande (Ctgb) dazu verpflichtet, aber bisher wurde noch kein Ersatz umgesetzt. „Das muss sich jetzt ändern“, sagte Margriet Mantingh, Präsidentin von PAN-NL. „Wir müssen auch PFAS-Pflanzenschutzmittel bald stoppen. Diese Stoffe werden sehr schlecht abgebaut und schaden unserer Gesundheit und der Umwelt.“
Nur in einer der 13 Schalen mit konventionellen Erdbeeren wurden keine PFAS-Pflanzenschutzmittel und/oder CDV gefunden. In den beiden untersuchten Bio-Proben wurden keine Rückstände gefunden. Mit Ausnahme einer Schale mit Erdbeeren von AH, Wageningen, entsprechen alle gefundenen Rückstände den gesetzlich festgelegten Rückstandshöchstmengen (MRL) in Erdbeeren. Es gibt keine Norm für die maximale Anzahl der verschiedenen Rückstände oder für die Summe der Werte.
Keine der untersuchten Erdbeeren erfülle den zulässigen Höchstwert für Pflanzenschutzmittel in Gläschen für Baby- und Kleinkindernahrung von 0,01 mg/kg. Die summierte Normüberschreitung betrage das zwölf- bis 120-fache. Nur die beiden Bio-Schalen mit Erdbeeren von Odin und Ekoplaza erfüllen diese Norm. PAN-NL rät Verbrauchern und insbesondere gefährdeten Gruppen, Schwangeren und Familien dringend, für Babys, Kleinkinder und Kinder nur Erdbeeren (und andere Lebensmittel) zu kaufen, die ohne chemische Pflanzenschutzmittel angebaut werden.