Paprika-Roboter: Solide Arbeit, aber noch zu langsam und zu wenig präzise

Reife, gesunde und gut schmeckende Früchte soll der weltweit erste Paprika-Roboter „SWEEPER“, der am 4. Juli im niederländischen Ijsselmuiden bei einer Live-Vorführung vorgestellt wurde, vollautomatisch ernten. Und das kann er auch, zumindest 20 Stunden am Tag, bis die Akkus leer sind. Nur Wartungspausen können ihn ansonsten davon abhalten.

Dank hochmoderner Kamera-Technologie und Software-Architektur ist er in der Lage, eine Unmenge an Daten im Gewächshaus blitzschnell zu erfassen, zu verarbeiten und dadurch zu erkennen, welche Paprika abgeschnitten werden darf. Soweit die Theorie. Doch in der Praxis merkt man eben auch, dass die Sache noch etwas zu lange dauert, um im kommerziellen Gewächshausanbau bereits jetzt erfolgreich eingesetzt werden zu können. Denn das vorgestellte Modell benötigt für das Abernten einer einzelnen Paprika im Durchschnitt 24 Sekunden, die Trefferquote hinsichtlich des optimalen Reifegrades liegt bei 62 %. Dass dies noch nicht ausreicht, weiß auch Projektleiter Prof. Jos Balendonck von Wageningen University & Resarch. „Es ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit erforderlich, bis das Modell in vielleicht vier oder fünf Jahren im professionellen Gartenbau verwendet werden kann. Wir können die Geschwindigkeit aber noch deutlich erhöhen, auch die Präzision des Roboters kann noch gesteigert werden“, sagte Balendonck gegenüber dem Fruchthandel Magazin. m.s.

Hier können Sie den Roboter in Aktion sehen.