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Der Vorhang für das Schaufenster Niederlande ist gefallen. Es waren zwei intensive und hochspannende Vortrags- und Networking-Tage, die Fruchthandel Live veranstaltet hat. Am 18. März standen u.a. die letzte Meile, Produktinnovationen, Fresh Convenience – im Vergleich Niederlande-Deutschland, Verlängerung des shelf life und neue Anbaugebiete im Fokus.

Wilco van den Berg, GroentenFruit Huis, startete mit Zahlen und Fakten zum Verzehr und Export in den Tag. Trotz Herausforderungen wie Brexit, fehlenden Containern und hoher Transportkosten konnte die Niederlande ihre Position als führender Handelspartner 2021 behaupten. Mit dem wichtigsten Handelspartner Deutschland konnte ein Rekordumsatz von 5 Mrd Euro generiert werden. Insgesamt wurden Obst und Gemüse im Wert von 13 Mrd Euro in 145 Länder exportiert.
Andreas Sewing, BASF/Nunhems, sorgte dafür, dass die Teilnehmer quasi in Tränen ausbrachen. Allerdings vor Freude, denn er stellte die neue Zwiebel Sunions vor, die sich tränenfrei zubereiten lässt. Um die Optimierung der letzten Meile ging es bei Oliver Hof, Simacan. Er erklärte, wie Kunden die Plattform als Datendrehscheibe nutzen können, um mit der Echtzeit-Liefersteuerung zu erkennen, was auf der Straße passiert, was geplant war, welche Auswirkungen das Geschehen auf den Kunden hat, ob es zu Temperaturschwankungen kommt. So können pro Stop 5 % bis 15 % Kosten gespart werden.
René Clerc, OneThird, stellte eine Methode vor, bei der mit einem Infrarot-Licht z.B. das Innere einer Erdbeere gescannt werden kann, um zu prüfen, wie der Zustand und damit das weitere shelf life aussieht. Bis auf ungefähr einen Tag genau arbeite das System. „Wir wollen mit Partnern daran arbeiten, dass der Scanner auch über Smartphones genutzt und Verbraucher den Haltbarkeitscheck selber zuhause vornehmen können“, so Clerc.
Orangenschalen von einem Abfallprodukt in ein Lebensmittel umwandeln, wie das funktioniert und damit Food Waste reduziert, erklärte Kristiaan Tetteroo von Peel Pioneers.
Nackte Tatsachen stellte Bauke van Lenteren, Rijk Zwaan, vor. Denn neben den Salatmischungen, die bereits gewaschen angeboten werden, kommen vor allem in UK sogenannte „naked“ Produkte in den Handel. Dabei handele es sich um eine Grauzone innerhalb des Convenience-Bereichs. Aber auch Kochboxen werden immer gefragter, geben den Verbrauchern zusätzlich Inspiration und haben sogar einen lehrreichen Effekt für die Verwendung von Zutaten. Außerdem zeigte sie auf, welche Vorteile die hydroponische Produktion hat.
Neben Tomaten schlafen, das ist die Wunschvorstellung von Jan Taks, NextGarden/Gemeinde Lingewaard. Denn würde man Hotels anbieten, in denen man essen, schlafen und sich im Gewächshaus nebenan auch noch über die Produktionsweise informieren könne, würden Verbraucher viel besser verstehen, was tatsächlich in einem Gewächshaus passiert. Aber auch Wasserlinsen als Proteinquelle der Zukunft werden erforscht. In Deutschland dürfen sie in der Gastronomie übrigens noch nicht angeboten werden, da sie von Brüssel noch keine Freigabe erhalten haben.

Lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben des Fruchthandel Magazins einen ausführlichen Bericht zu den beiden oNLine 2022 – Schaufenster Niederlande-Tagen.