Bei Brokkoli isst man eigentlich die ungeöffneten Blütenknospen einer Kohl-Pflanze. Auch wer nicht gerne Blätterkohl mag, sollte sich also mit diesem Gemüse anfreunden können – zumal der Geschmack wunderbar mild und nussig ist und die Zubereitungsmöglichkeiten unglaublich vielfältig sind, so die Initiative Obst und Gemüse - 1000 gute Gründe.

Brokkoli kennt man in Deutschland bereits seit Jahrhunderten. Vermutlich brachte die Familie der Medici die „Kohlsprossen“ – so die Übersetzung des italienischen Namens „broccoli“ – im 16. Jahrhundert nach Frankreich und Deutschland. Ab dem 18. Jahrhundert kam der Brokkoli dann nach Amerika, heute wird er dort vor allem in Kalifornien stark angepflanzt.

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Image: Franz Pfluegl/AdobeStock

Auch hierzulande ist Brokkoli beliebt und bekannt. Leider verbinden viele damit immer noch vor allem die durchgekochte, oft etwas einfallslose Beilage. Dabei eignet sich das gesunde Gemüse für viele verschiedene Gerichte und Zubereitungsarten, vor allem auch in der mediterranen Küche, aus der er ursprünglich kommt. Brokkoli überzeugt vor allem mit seinem feinen Geschmack: Im Vergleich zu den meisten anderen Kohl-Arten ist Brokkoli milder, mit einem leicht nussigen Aroma. Gesundheitlich bietet er aber ähnliche Vorteile.

Brokkoli enthält jede Menge gesunde Vitamine und Spurenelemente, unter anderem Vitamin C, Vitamin K, Folsäure, Kalzium, Magnesium und Karotin. Eine gute Portion Brokkoli kann bereits den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C decken – das ist gerade zur Erkältungszeit im Herbst wichtig.

Besonders hervorzuheben sind auch die weiteren Inhaltsstoffe, die seltener in Obst und Gemüse zu finden sind: Senföle, die beim Verzehr entstehen, sollen Magen und Darm vor Entzündungen schützen und den Blutzuckerspiegel senken, sie gelten zudem als zellschützend und antibakteriell. Darüber hinaus sollen sie auch gegen Entzündungen in den Gelenken, wie Arthrose, wirken.

Für alle, die auf ihre Linie achten wollen oder sich bewusst ernähren, ist Brokkoli ebenfalls interessant: Das Gemüse enthält nur wenige Kalorien, dafür aber viele Ballaststoffe, die gut für die Verdauung sind, sowie pflanzliches Eiweiß für den vegetarischen Speiseplan. Entscheidend ist dabei aber die richtige Zubereitung.

Wer mal etwas Neues mit Brokkoli ausprobieren oder Gäste überraschen möchte, kann die farbenfrohen Züchtungen ausprobieren: violette, weiße und gelbe Köpfe sind interessante Hingucker für klassische Gerichte. Oder man probiert den sogenannten „wilden Brokkoli“: Er bildet keine zusammenhängenden Köpfe, sondern mehrere dünne Stängel mit weniger Blütenknospen. Der Geschmack ist im Vergleich zum normalen Brokkoli etwas intensiver und schärfer. Vor allem in Süditalien ist dieser „Cima di rapa“ fester Teil der Landesküche.