Weniger Fleisch, Zucker, Fett oder mehr Bio, Qualität und Regionalität – ganz gleich worauf die deutschen Verbraucher achten, bewusste Ernährung ist im Kommen. Das Ranking der alternativen Ernährungsstile führen regionale Produkte an (51 %), gefolgt von der Fokussierung auf hohe Qualität (48 %). Auf den Plätzen drei bis fünf der alternativen Ernährungsstile stehen reduzierter Fleischkonsum (31 %) sowie eine zuckerarme (23 %) und fettarme (22 %) Ernährung. Außerdem gibt jeder zweite Deutsche an „Alles-Esser“ zu sein, teilte Nielsen mit.
Trotzdem zeigt sich hier beim genauen Hinschauen, dass auch diese Konsumenten bezüglich ihrer Ernährung auf bestimmte Dinge achten und genauso wie die “Bewussten Esser“ auch zum Beispiel ihren Fleischkonsum reduzieren oder sich möglichst salzarm ernähren. Im Ergebnis achten somit 90 % der deutschen Verbraucher bei ihrer Ernährung auf bestimmte Produkte und Inhaltsstoffe. Das ist das Ergebnis der Food-Studie von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Darin wurden über 10.000 deutsche Haushalte dazu befragt, warum sie sich für alternative Ernährungsstile entscheiden, was sie dazu antreibt und wie konsequent sie sich an ihre Ernährungsregeln halten.
„Wir beobachten aktuell einen Paradigmenwechsel bei der Ernährung! Dahinter steht der Wunsch nach ehrlichen Produkten sowie einer ethischen und moralischen Verträglichkeit der Lebensmittel. Der Unterschied liegt in der Selbstwahrnehmung. Ernährungsideologien bieten dem Konsumenten Entlastung von der Eigenverantwortung bei der Einteilung in „gute“ und „böse“ Lebensmittel“, erläutert Anne-Kathrin Haubert, Expertin für Bewusste Esser und Senior Business Consultant bei Nielsen.
Die eigene Gesundheit ist für die Bewussten Esser der Hauptgrund dafür, die eigene Ernährung zu überdenken und umzustellen. „Die Konsumenten fassen den Begriff der Gesundheit sehr viel weiter: Für sie bedeutet Gesundheit nicht nur, dass ihr Körper einwandfrei funktioniert und sie keine akuten körperlichen Leiden haben. Es geht ihnen vielmehr darum, sich wohl zu fühlen und körperlich und seelisch auch durch ihre Ernährung im Einklang zu sein“, so Anne-Kathrin Haubert.