Die räuberische Wanze Macrolophus pygmaeus ist ein wichtiges biologisches Bekämpfungsmittel im Auberginenanbau, da dieser Räuber viele verschiedene Schädlinge auf seiner Speisekarte hat: Weiße Fliege, Spinnmilben, Raupen, Minierfliegen und Blattläuse. Genau diese Schädlinge wollen die Auberginenanbauer so weit wie möglich und über die gesamte Ernte hinweg bekämpfen, berichtet Glastuinbouw Nederland.
Die Vermehrung von Macrolophus verlaufe nicht immer reibungslos, was ein erhebliches Risiko für die Kultur darstelle. Deshalb wurde in einem Feldversuch untersucht, ob sich das Angebot von Ephestia-Eiern und Artemisia-Zysten als alternative Nahrung positiv auf die Entwicklung dieser Raubwanze auswirke.
An einem Anbaustandort, Van Duijn De Jong Aubergines, in Oosterland, wird Macrolophus auf einer Fläche von 2 ha nach dem Standardregime ohne Zusatzfütterungsstrategie ausgesetzt. An einem zweiten Standort mit ähnlicher Sorte, Pflanzdatum und Anbauregime wird eine Zusatzfütterungsstrategie angewandt. Hier wurden repräsentative Reihen ausgewählt, in denen Macrolophus ausgebracht wird.
Macrolophus wurde in den Wochen 9 und 10 sowohl in Gewächshaus 2 als auch in Gewächshaus 3 ausgesetzt. In beiden Gewächshäusern wurden zwei Macrolophus pro Meter eingesetzt. In Gewächshaus 3 wurde dann in den ersten sechs Wochen in den Futterreihen mit Ephestia (entofood) gefüttert und anschließend ganzflächig mit Artemisia (artefeed). In der 12. Woche waren die ersten Ergebnisse der Zufütterung bereits sichtbar. In Gewächshaus 3 (wo gefüttert wurde) waren deutlich mehr Macrolophus pro Pflanze vorhanden als in Gewächshaus 2. Dies war besonders in den Fütterungsreihen zu beobachten, wo strukturell höhere Zahlen gezählt wurden. Macrolophus sei auch in den Fütterungsreihen gut sichtbar. Zunächst nur Adulte und später auch viel mehr Nymphen. Jetzt, zwölf Wochen nach dem Einsatz, sei man bereits bei einem Durchschnitt von mehr als 10 pro Pflanze.
Um den Schluss zu ziehen, dass diese Zusatzfütterungsmethode auch längerfristig einen Mehrwert habe, sei es natürlich beabsichtigt, die Ansammlung von Schadorganismen und Macrolophus über einen längeren Zeitraum zu überwachen. Dieser Züchter verwende zu diesem Zweck das Natutec-System. Eine Spülprobe aus dem Pilotversuch wird ebenfalls etwa viermal analysiert, um unterstützende Überwachungsdaten zu erhalten. Der Stundenverbrauch dieser Zusatzfütterungsstrategie wird ebenfalls gut kartiert. So kann auch dieser Aspekt bei der Entscheidung berücksichtigt werden, ob diese Zusatzfütterungsstrategie tatsächlich effektiv ist.
Das Pilotprojekt wird im Rahmen des Programms Gewächshaus als Ökosystem durchgeführt und durch das Praxisprogramm Pflanzengesundheit und die Stiftung Wissen im Gewächshaus (KijK) finanziert.