Die Stimmung unter den Landwirten in Neuseeland hat sich zu Jahresbeginn deutlich eingetrübt. Das geht aus der jüngsten Umfrage des Neuseeländischen Bauernverbandes (FF) bei mehr als 1.000 Landwirten im Januar hervor. Demnach überwogen die positiven Einschätzungen der gegenwärtigen, allgemeinen wirtschaftlichen Lage die negativen netto nur um 7,8 %; das waren 10 Prozentpunkte weniger als bei der Erhebung vor einem halben Jahr. Befragt nach der Zukunft, erwarten unterm Strich 64 % der Farmer eine Verschlechterung der Situation in den kommenden zwölf Monaten; das waren 25 Prozentpunkte mehr als im Juli 2021. Die Stimmung bezüglich der allgemeinen Wirtschaftslage ist damit auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 2009 gesunken.
„Die Ergebnisse sind noch beunruhigender, wenn man bedenkt, dass die Umfrage vor dem Anstieg der Omikron-Fälle in Neuseeland und dem Einmarsch Russlands in die Ukraine durchgeführt wurde, die beide das Wirtschaftswachstum belasten werden“, erklärte Bauernpräsident Andrew Hoggard. Bezüglich des eigenen Betriebes gab noch die überwiegende Mehrheit der Landwirte an, gegenwärtig einen Gewinn zu erwirtschaften, sie erwarteten jedoch auch mehrheitlich, dass sich ihre Rentabilität in Zukunft verschlechtern wird. „Dank der hohen weltweiten Nachfrage und der Sorge um die Lebensmittelsicherheit erzielen wir derzeit hohe Erlöse bei Fleisch und Milchprodukten, doch werden die Landwirte einen großen Teil dieser Einnahmen durch höhere Kraftstoff- und Düngemittelpreise, steigende Arbeitskosten und die allgemeine Inflation wieder verlieren“, stellte Hoggard fest. Ihm zufolge gehen 53 % der Befragten davon aus, ihre Ausgaben zu erhöhen, doch würden diese Gelder wohl eher in höhere Inputkosten als in vermehrte Investitionen fließen. In der vorherigen Umfrage war der Mangel von Arbeitskräften als größtes Problem von den Farmern genannt worden; diese Problematik hat sich auch laut den neuen Ergebnissen mit fast der Hälfte der Nennungen nicht verbessert. Weitere Sorgen bereiten den Landwirten in Neuseeland die Klimapolitik und das Emissionshandelssystem, die Regulierung und Kosten durch Vorschriften sowie die Wasserschutzpolitik der Regierung. AgE