Im Juli 2023 sackte die Stimmung unter Neuseelands Landwirten so tief in den Keller wie nie zuvor; nun fällt die Beurteilung wieder etwas positiver aus. Dies geht aus der halbjährlichen Umfrage des nationalen Bauernverbandes Federated Farmers (FF) hervor, die im Januar bei mehr als 1.000 Betriebsleitern durchgeführt wurde.

Apfelernte

Apfelernte

Image: Fruchthandel Magazin

Demnach schätzten „nur“ noch 55 % der Farmer die aktuelle wirtschaftliche Situation als schlecht ein; im Juli waren es noch 80 % gewesen. Eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten für den eigenen Hof erwarten nur noch 21 %, während es vor einem halben Jahr noch 70 % waren. „Es ist erfreulich, dass sich das Vertrauen der Landwirte zum ersten Mal seit geraumer Zeit wieder verbessert hat, allerdings kommen wir von einem sehr niedrigen Niveau“, erklärte FF-Präsident Wayne Langford. Das Vertrauen sei zwar nicht mehr rückläufig, aber „immer noch im Keller“. Die Landwirte hätten weiter mit Schulden und hohen Zinssätzen, relativ niedrigen Rohstoffpreisen sowie Kosten aufgrund von Vorschriften zu kämpfen.

Im Vergleich zur Juli-Umfrage zeigen die aktuellen Ergebnisse laut FF, dass mehr Landwirte ihre Produktion ausdehnen und dafür auch Geld in die Hand nehmen wollen. Gleichzeitig rechnen weniger mit einem Anstieg ihrer Schulden in den kommenden zwölf Monaten. Langford wies darauf hin, dass die neue Regierung versprochen habe, einige unpraktikable und teure Vorschriften zurückzunehmen. Dies könne der Beginn eines echten, stetigen Vertrauenszuwachses sein. „Es geht darum, Bürokratie abzubauen, die Einhaltung der Auflagen in den Betrieben zu erleichtern und unseren Primärsektor wieder in Schwung zu bringen“, betonte der Bauernpräsident. Er sei auch nicht überrascht, dass die hohen Zinssätze die größte Sorge für die Landwirte darstellten. Die Kosten für Agrarkredite seien viel stärker gestiegen als diejenigen in Städten, beispielsweise für Wohngebäude. Ein Ergebnis der Umfrage war zudem, dass 52 % der befragten Landwirte angaben, dass sich ihre Sorgen auf ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken. Dieser erschreckende Anteil hatte im Juli 2023 sogar bei 69 % gelegen. AgE