Zum weiteren Ausbau der biologischen Landwirtschaft ist das Praxisforschungsnetzwerk Ökolandbau Hessen gegründet worden. Wie das Wiesbadener Landwirtschaftsministerium mitteilte, stellt es für die Koordinierung des Netzwerks bis 2025 etwa 690.000 Euro zur Verfügung.
Eine zentrale Rolle im Netzwerk sollen die hessischen Ökobetriebe spielen. Darüber hinaus seien Beratungskräfte des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) und der Ökoverbände sowie die hessischen Forschungseinrichtungen mit Schwerpunkten zum Ökolandbau, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Universität Kassel und die Hochschule Geisenheim University, beteiligt.
Im Praxisforschungsnetzwerk sollen die Landwirte bei der Entwicklung der Forschungsfragen mit einbezogen werden, erläuterte das Agrarressort. Die Versuche selbst sollen in der Regel auf Praxisbetrieben durchgeführt werden. Ökobetriebe, Hochschulen und Beratung arbeiteten dabei auf Augenhöhe zusammen. Staatssekretär Oliver Conz vom Landwirtschaftsministerium zeigte sich überzeugt, dass mit dem Netzwerk der Ausbau des Ökolandbaus weiter vorangebracht werden dürfte. Die Praxisforschung sei eine Möglichkeit, standortangepasste und praxistaugliche Ergebnisse zu erzielen. Die Innovations- und Anpassungsfähigkeit der ökologischen Betriebe werde gestärkt und der Wissenstransfer in die Praxis gewährleistet. Auf diese Weise könnten alle Ökobetriebe profitieren, betonte Conz. Dem Ministerium zufolge erarbeiten die Netzwerkpartner zunächst in drei Fachgruppen mit den Schwerpunkten Ackerbau, Tierhaltung und Gemüsebau Forschungsprojekte zu priorisierten Fragestellungen. Zum Start sind laut dem Staatssekretär 40 Betriebe an dem Praxisforschungsnetzwerk beteiligt. Unterdessen ist eine neue Podcast-Serie des Ökomodell-Land Hessen erschienen. Darin erklärt in der ersten Folge der frühere Vorsitzende vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, was „bio“ eigentlich ausmacht und warum Bioprodukte mehr kosten. In weiteren Episoden geht es um die Themen „Eier, Legehennen und Bruderhähne“ sowie um Diversität im Ackerbau. AgE