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Belgischen Forschern der Universität Gent, des Flämischen Instituts für Biotechnologie und des Forschungsinstituts ILVO ist es gelungen, Chicorée- und Zichorien-Sorten zu entwickeln, die kaum Bitterstoffe enthalten. Dazu nutzten sie die CRISPR/Cas9-Technologie, um nur die Gene auszuschalten, die die Produktion von Bitterstoffen in den Pflanzen steuern.

Die Forschung biete auch Perspektiven für die Züchtung anderer Gemüsearten wie Rosenkohl und Endivie, heißt es seitens der Wissenschaftler. Es werde jedoch noch einige Zeit dauern, bis der weniger bittere Chicorée den Verbrauchern zur Verfügung stehe. „Zunächst muss weiter geforscht werden, um herauszufinden, ob die identifizierten Gene auch andere Funktionen haben. Darüber hinaus müssen die entwickelten Produktlinien der Kulturen noch erweitert werden. Außerdem entschied der Europäische Gerichtshof im Jahr 2018, dass CRISPR/Cas9-veränderte Pflanzen unter dieselben strengen Rechtsvorschriften fallen wie gentechnisch veränderte Organismen.“ Genau diese Entscheidung wird derzeit noch einmal überprüft, eine Entscheidung wird nicht vor Mitte kommenden Jahres erwartet. Die Forscher sehen das erzielte Ergebnis dennoch als einen wichtigen Schritt nach vorn. So böten sich auch Perspektiven für die Züchtung anderer Pflanzen wie Rosenkohl, Endivie und Rucola. Die Identifizierung und Charakterisierung der Biosynthese-Gene sei ein wichtiger Schritt zum Verständnis, wie Pflanzen Bitterstoffe erzeugen. „Mit diesem grundlegenden Wissen können Züchter nun große bestehende Pflanzenpopulationen nach natürlichen Mutanten mit demselben Effekt durchsuchen“, heißt es.