Foto: obs/Industrieverband Agrar e.V.

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Der Pflanzenschutzmittelmarkt in Deutschland ist im dritten Jahr in Folge zurückgegangen. Im Direktgeschäft mit dem Großhandel erzielten die im Industrieverband Agrar e.V. (IVA) organisierten Unternehmen der deutschen Pflanzenschutz-Industrie 2017 einen Umsatz von 1,385 Mrd Euro (2016: 1,415 Mrd Euro), so der Industrieverband Agrar e.V. Das bedeute ein Minus von 2,1 % gegenüber dem Vorjahr.

'Der Markt für Pflanzenschutzmittel ist zuletzt erheblich geschrumpft; der Gesamtumsatz der Branche lag im Vorjahr sogar noch unter dem Volumen des Jahres 2012. Diese Entwicklung veranschaulicht, dass Landwirte keineswegs - wie oft behauptet wird - immer mehr Pflanzenschutzmittel einsetzen, sondern die Nachfrage maßgeblich von Faktoren wie der Witterung oder dem Krankheitsdruck abhängt', sagte IVA-Präsident Dr. Helmut Schramm.
Die Pflanzenschutz-Industrie begrüße Ankündigungen aus den Sondierungsgesprächen von CDU/CSU und SPD, die Zulassungsbehörden personell besser auszustatten. Echte Verbesserungen erwarte die Industrie jedoch erst bei einer grundlegenden Reform des deutschen Zulassungssystems. 'Nur eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Prüfung unter einem Dach kann die bestehenden Reibungsverluste vermindern. Diese integrierte Bewertungsbehörde muss wissenschaftsbasiert und unabhängig von politischen Weisungen arbeiten können. Die Zuständigkeit für Zulassungsentscheidungen sollte weiterhin im Bereich des Landwirtschaftsministeriums liegen', forderte Schramm.