Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der Online-Plattform „CrowdFarming“ ein Darlehen über 15 Mio Euro. Wie die EU-Kommission mitteilte, sollen die Mittel aus dem InvestEU-Programm den Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten des Unternehmens zugutekommen.

Unter anderem will die Plattform ihren digitalen Marktplatz verbessern. Laut Kommission wird das endfällige Darlehen zudem die Entstehung von etwa 200 neuen Arbeitsplätzen ermöglichen. Bis 2026 sollen Ingenieure für das „Innovationsteam“ sowie landwirtschaftliche Fachleute eingestellt werden. Profitieren sollen vorwiegend die ländlichen Gebiete Spaniens, wo das Unternehmen ansässig ist. Nach Angaben der Kommission können europäische Agrarbetriebe über CrowdFarming ihre Erzeugnisse direkt an Endverbraucher verkaufen. Derzeit seien mehr als 300 Landwirte aus 13 Mitgliedstaaten auf der Plattform aktiv. Die Anbieter legten ihre Preise selbst fest, das Unternehmen stelle Webseite und Logistik bereit und unterstütze ferner bei Kundenservice, Marketing und Weiterbildung. Die teilnehmenden Betriebe werden der Kommission zufolge von Fachleuten anhand von Nachhaltigkeits-, Qualitäts- und Produktionsstandards geprüft und müssen biologische oder regenerative Landwirtschaft betreiben oder sich in der Umstellung befinden.

„Wir sind überzeugt, dass der Direktvertrieb von Bio-Produkten der Schlüssel für eine nachhaltigere Lebensmittelkette in Europa ist“, erklärte der Vorstandsvorsitzende von CrowdFarming, Gonzalo Úrculo. Der Direktvertrieb habe viele Vorteile, darunter faire Preise für die Erzeuger, frischere Lebensmittel für die Kunden sowie kürzere Transportwege und der Verzicht auf unnötige Verpackungen. Laut Úrculo schaffen direkte Kommunikationskanäle zwischen Landwirten und Verbrauchern außerdem ein stärkeres Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln und reduzieren die Ansprüche an die Ästhetik von Obst und Gemüse. Das Darlehen der EIB werde es ermöglichen, die Dienstleistungen für den Direktvertrieb landwirtschaftlicher Produkte auszuweiten und dazu beitragen, das „Nischenmodell“ europaweit zu einer echten alternativen Absatzform zu entwickeln. AgE

Eisbergsalatfeld in Murcia

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Image: Schmidt/Agronoticias