„Die Ergebnisse der Rückstandsanalysen von Pflanzenschutzmitteln und Schwermetallen in Beeren der Jahre 2020 und 2021 ergaben eine Anzahl Befunde, aber keine Höchstgehaltsüberschreitung“, sagt Helmar Tardel, Abteilungsleiter Schadstoff- und Rückstandsanalytik im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock.
62 Proben verschiedener Beeren wurden auf Wirkstoffrückstände untersucht. Die größte Anzahl davon waren Erdbeeren mit 31 Proben, außerdem acht Proben Brombeeren, sieben Himbeeren, sieben Proben verschiedene Johannisbeeren, weiterhin Physalis und Blaubeeren. Die Beeren stammten überwiegend aus deutschem Anbau (49 Proben).
Tardel resümiert: „Neben den drei Proben aus Bio-Erzeugung waren weitere sieben rückstandsfrei. Das macht in der Summe 16 % der Proben. Alle anderen Beerenproben enthielten zwischen einem und elf Wirkstoffrückständen, die aber die gesetzlich erlaubten Höchstmengen unterschritten. In 43 Proben (69 %) wurden Mehrfachrückstände detektiert, das heißt mehr als ein Wirkstoff pro Probe.“
Betrachte man die nachgewiesenen Substanzen, waren die gegen Pilzbefall am auffälligsten (z.B. 29-mal der Nachweis von Fludioxonil, 28-mal Cyprodinil, 19-mal Boscalid). Sie dürfen zur Absicherung gegen Schimmelpilze verwendet werden. Der Nachweis von mehreren Fungiziden ist nicht ungewöhnlich, weil Beeren mit ihren dünnen Häuten besonders anfällig sind. Insgesamt waren das nicht mehr Rückstände als in anderen Untersuchungszeiträumen.
In 38 Beerenproben wurden außerdem die Gehalte der Schwermetalle Cadmium, Blei, Quecksilber und Kupfer untersucht. Es ergaben sich keine Auffälligkeiten oder Beanstandungen.
„Wir raten Verbrauchern, Obst, das gegessen werden soll, immer direkt vor dem Verzehr unter fließendem Wasser zu waschen. Damit sind mögliche Wirkstoffrückstände deutlich zu mindern. Aber auch eventuell vorhandene Keime können so reduziert werden“, betont Tardel.