Im südlichen Afrika beeinträchtigt der Klimawandel Viehhaltung, Ackerbau und Fischfang und damit die Ernährungssicherheit für die Bevölkerung. Die Wissenschaftler im Forschungsprojekt „Spaces“ haben nun Lösungsansätze veröffentlicht, wie Menschen mit längeren und intensiveren Dürreperioden, Hitzewellen, Bodendegradation, veränderten Ozeanströmungen und anderen Folgen des Klimawandels auf Agrarlandschaften besser umgehen können.
Der englischsprachige Sammelband umfasst insgesamt fast 1.000 Seiten. Daran beteiligt waren auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen.
Neben zahlreichen anderen Faktoren des globalen Wandels stellen der Klimawandel und seine Folgen die größten Bedrohungen für terrestrische wie marine Ökosysteme dar. Im Jahr 2012 startete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den ersten Teil der Fördermaßnahme „Forschungspartnerschaften zur Bewertung komplexer Prozesse im System Erde in der Region Südliches Afrika“ (Spaces). Damals waren viele der Auswirkungen des Klimawandels auf Böden und Ozeane noch kaum erforscht. Auch gab es keine wissenschaftlich fundierten Lösungen für die Klimaanpassung. Zum Abschluss der zweiten Forschungsphase von 2018 bis 2022 arbeitet nun das Gesamtwerk „Sustainability of Southern African Ecosystems under Global Change“ die interdisziplinären Erkenntnisse umfassend auf. Daran beteiligt waren mehr als 200 Forschende in neun Verbundprojekten.
Agrarwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universität Göttingen koordinierten das interdisziplinäre Verbundprojekt „South African Limpopo Landscapes Network“ (SALLnet), an dem vier Arbeitsgruppen der Fakultät – Graslandwirtschaft, Funktionelle Agrobiodiversität, Landwirtschaftliche Marktlehre und Tropischer Pflanzenbau – beteiligt waren. Sie untersuchten Effekte des Klimawandels auf Schlüsselkomponenten kleinbäuerlicher landwirtschaftlicher Systeme wie beispielsweise Viehhaltung, Futterpflanzen, Mais-Leguminosen im Mischanbau und Betriebseinkommen, Ökosystemleistungen in Macadamia-Plantagen sowie Handlungsoptionen, um die Klimaresilienz der multi-funktionalen Landschaften in der Limpopo-Region Südafrikas zu stärken. Die entsprechenden Forschungsergebnisse wurden in fünf der insgesamt 32 Buchkapitel unter Federführung der Göttinger Forschenden zusammengefasst.