Wie Fruitnet unter Berufung auf lateinamerikanische Quellen berichtet, gab es im vergangenen Monat einen Verdachtsfall von Tropical Race 4 (TR4) auf einer Plantage in La Guajira, einer Region im hohen Norden Kolumbiens nahe der Grenze zu Venezuela.
„Landesweit werden derzeit präventive Überwachungsmaßnahmen durchgeführt, sobald alle Protokolle für Analyse und Diagnose erfüllt sind, werden wir unsere Erkenntnisse entsprechend den geltenden Vorschriften kommunizieren“, zitiert Fruitnet einen Sprecher des kolumbianischen Landwirtschaftsinstitut ICA unter Berufung auf die ecuadorianische Branchennachrichten-Website BananaExport.com. Allerdings waren weder das ICA noch Bananenexporteure des Landes zu einer Stellungnahme bereit.
Der ecuadorianische Minister für Landwirtschaft und Viehzucht Xavier Lazo rief die Bananenindustrie seines Landes zur Ruhe auf. „In Ecuador sind wir informiert, vorbereitet und auf der Hut“, sagte er. „Bislang wurde die Krankheit in Ecuador noch nicht festgestellt. Wir haben einen Notfallplan, der von den wichtigsten internationalen phytosanitären Kontrollorganismen genehmigt und validiert wurde.“
Wie Fruitnet weiter berichtet, wurden Muster der betroffenen Pflanzen zur Prüfung in die Niederlande geschickt. Eine Ausbreitung von TR4 wurde schon länger befürchtet. Lateinamerika gilt als besonders gefährdet, da diese Region den Hauptteil der weltweiten Exporte versendet. Kolumbien gilt als der fünftgrößte Bananenexporteur der Welt und hat im vergangenen Jahr mehr als 809.000 t im Gesamtwert von 809,8 Mio US-Dollar versendet. Ecuador führt die Rangliste mit 6,6 Mio t (3,12 Mio US-Dollar) an, gefolgt von den Philippinen mit 3,39 Mio t(1,5 Mio US-Dollar), Costa Rica mit 2,48 Mio t (1,03 Mio US-Dollar) und Guatemala mit 2,45 Mio t (1,36 Mio US-Dollar).