Von der Zucht über die Qualitätskontrolle bis hin zu den Lieferketten: Der Einsatz künstlicher Intelligenz kann die Effizienz in der gesamten Wertschöpfungskette verbessern.
Wenn es nach Elad Mardix, CEO & Co-Founder von Clarifruit, geht, steht der Fruchthandelsbranche mit der zunehmenden Einführung KI-basierter Technologien eine ebenso große Transformation bevor wie mit der Einführung der Digitalisierung. Anschaulich zeigte er auf der Farming Forward Stage, wie sich mit der Clarifruit-Software Lebensmittelabfälle und damit finanzielle Einbußen für Saatguthersteller, Produzenten, Marketing-Unternehmen und Händler verringern lassen.
Die Software schaffe einheitliche Standards für Qualitätskriterien. Sie sorgt für einen objektiven Inspektionsprozess und liefert Echtzeitdaten, auf deren Basis faktenbasierte Entscheidungen getroffen werden können, zum Beispiel an wen die Ware verkauft wird. Wer sich von den neuen Features von Clarifruit – darunter eine automatische Fehlererkennung und die Einbindung von Chat GPT – überzeugen möchte, kann täglich um 15 Uhr am Stand des Unternehmens in Halle 3.1, Stand C35, an einer Präsentation teilnehmen.
Passgenaue Produktentwicklung
Doch nicht nur in der Qualitätskontrolle, auch in der Entwicklung und Vermarktung neuer Sorten spielt KI eine wichtige Rolle. Auf dem Fresh Produce Forum in Halle 23 berichtete Patricia Sagarminaga, Group Director Marketing and Communications bei der AMFRESH Group, wie ihr Unternehmen dank KI Bedarfe auf dem Markt analysiere und eine optimale Qualität erziele. Chat GPT komme unter anderem zum Einsatz, um für die neuen Kreuzungen von AMRESH Rezepte zu entwickeln.
Dr. Paulina Drott, Manager Innovation & Research bei GS1 Germany, beobachtet in einer Zeit von Big Data und verbesserter Rechenleistung sowie allgemein zugängliche Anwendungen wie Gen AI und Chat GPT eine wachsende Akzeptanz für KI-Anwendungen. Einsatzmöglichkeiten für den Fruchthandel sieht sie in der Qualitätskontrolle und Inspektion von Früchten. Hier könne die KI schnell Abweichungen erkennen. Durch eine vorausschauende Wartung von Maschinen könnten zudem Ausfälle verringert werden, was für mehr Effizienz sorgt. Dabei analysieren Sensoren die Daten von Maschinen und können frühzeitig melden, wenn eine Reparatur ansteht. Um Lieferketten zu optimieren, könne KI saisonale Prognosen treffen, von Verbraucherpräferenzen über das Wetter bis hin zur Nachfrage an Feiertagen. Anhand dessen ließen sich die Produktion anpassen und Ressourcen sparen. Bei der Ernteerkennung könnten mit KI trainierte Tools Schädlinge an Pflanzen oder den Feuchtigkeitsgrad des Bodens erkennen und somit die Bewässerung optimieren.
Fortschritt im Gewächshaus
Welche Rolle KI im Bereich Vertical Farming spielt, zeigt der diesjährige FRUIT LOGISTICA Trendreport. Laut den Autoren gehören die Gewächshausbetreiber zu den „Early Adopters“ in Sachen KI. Sie müssten jede Woche zahlreiche Entscheidungen treffen, was durch die Erhebung von Daten erleichtert werde. Genau für diese Zielgruppe bietet der FRUIT LOGISTICA-Aussteller Grow Director in Halle 3.1, Stand A11 Lösungen an. Sie helfen, den Anbau unter kontrollierten Umweltbedingungen sowie unter freiem Himmel mit Hilfe von maschinellem Lernen zu automatisieren.