Im größten heimischen Freilandanbaugebiet für Frischgemüse – und damit nah und ultrafrisch für Handel und Verbraucher – rollen jetzt wortwörtlich jeden Tag tausende Köpfe: Kopfsalat, Eichenlaub, Lollo Rosso und Bionda, Eisberg, Romana, Batavia, Crispana oder Snacksalate zeigen beispielhaft, wie breit das Angebotsportfolio der Pfalz aktuell ist, berichtet Gemüsegarten Pfalz.
Während vor 50 Jahren der klassische Kopfsalat nahezu 100 % des Anbaus in der Pfalz ausgemacht hat, ist der Markt für Blattsalate immer vielseitiger und bunter geworden. Handel, Verbraucher und auch die professionelle Gastronomie stellen jeweils ganz unterschiedliche Anforderungen. Peter Steegmüller, Salat-Spezialist aus Weingarten sagt: „Salate sind der Inbegriff für leichte und gesunde Rohkost. Als Anbauer fordert uns der Wunsch nach Vielfalt besonders, denn heutzutage kommt es neben dem Geschmack z.B. auch auf das Volumen auf dem Teller, eine makellose Optik und eine möglichst optimale Haltbarkeit an.“
Damit die Pfalz über die Saison lieferfähig bleibt, werden im Gemüsegarten Pfalz – von Ende März bis meist in den November hinein – auf insgesamt rund 1.200 ha Salate angebaut. Zu den Topsellern zählen der Kopfsalat mit 26 Mio Stück, Lollo und Eichblatt mit zusammen ca. 33 Mio Köpfen, rund 18 Mio Romanaherzen sowie 16 Mio Exemplare Eisblattsalat. Zählt man die Salatspezialitäten hinzu, die im Gemüsegarten Pfalz Saison für Saison unter hervorragenden Bedingungen wachsen, dann dürfte sich die Gesamternte während des rund siebenmonatigen Anbaufensters bei etwa 100 Mio Köpfen einpendeln.
Für Peter Steegmüller bleibt der Kopfsalat das Maß aller Dinge. Er sagt: „Es wird Zeit eine Lanze für den Wegbereiter unserer modernen Salatkultur zu brechen.“ Seinen erfrischenden Geschmack verdankt Kopfsalat der enthaltenen Zitronen- und Apfelsäure. Wegen des sehr hohen Wasseranteils von 95 % hat er – wie andere Salate auch – kaum Kalorien. Neben vielen weiteren wertvollen Inhaltsstoffen steckt im Kopfsalat u.a. auch Betacarotin, das der menschliche Körper in Vitamin A umwandelt.
Bis April/Mai werden Jungpflanzen unter Folie in einem Abstand von 30 x 30 cm ausgepflanzt. Heiko Reichert, Salaterzeuger aus Lambsheim erklärt: „Im Gemüsegarten Pfalz werden Kopf- und viele weitere Salate in der Regel satzweise kultiviert. Da mehrmals pro Woche neue Jungpflanzen in Sätzen gepflanzt werden, stehen während der Saison nahezu immer knackfrische Köpfe zur Ernte bereit ...“
Beim Anbau von Kopfsalat ist die Zeit der Ganzjahressorten Geschichte. Zum Saisonstart sorgen heutzutage kälteresistentere Züchtungen dafür, dass im Gemüsegarten Pfalz bereits Mitte Februar die ersten Jungpflanzen unter Folie oder Vlies ausgebracht werden können. Das Gleiche gilt für den Anbau im Sommer. Um mit den längeren Tagen und wärmeren Temperaturen möglichst optimal zurecht zu kommen, werden ebenfalls speziell angepasste Sortenzüchtungen eingesetzt.