Foto: HHLA/Thies Rätzke

Foto: HHLA/Thies Rätzke

Die Umsatzerlöse der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) stiegen eigenen Angaben zufolge um 8,7 % auf 1.172,7 Mio Euro (2021: 1.078,9 Mio Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich hingegen leicht um 1,2 % auf 160,1 Mio Euro (2021: 162,1 Mio. Euro). Die EBIT-Marge betrug 13,7 % (2021: 15 %). Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 69,8 Mio Euro und lag damit stark unter dem Vorjahr (79,4 Mio Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Der Krieg in der Ukraine, die hohen Energiepreise, steigende Personal- und Beschaffungskosten, die Störungen in den globalen Lieferketten sowie die zunehmenden Tendenzen einer Rezession wirken sich auch auf unser Geschäft aus. Dennoch hat die HHLA in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass wir unsere angestrebten Ziele für das Geschäftsjahr 2022 erreichen werden. Durch die entschlossene Umsetzung unserer auf Wachstum und Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategie stärken wir die Resilienz der HHLA.“

Im Segment Container ging der Containerumschlag an allen HHLA-Containerterminals insgesamt um 5,7 % auf 4.869 Tsd. Standardcontainer (TEU) (2021: 5.165 Tsd. TEU) zurück. Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag dabei mit 4.605 Tsd. TEU um 2,3 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres (4.712 Tsd. TEU). Haupttreiber für diese Entwicklung war zum einen die begrenzte Umschlagkapazität infolge der hohen Lagerauslastung durch die stark gestiegene Verweildauer von Import- und Exportcontainern im Hamburger Hafen. Zum anderen schlug sich die reduzierte Ladungsmenge aus den Fahrtgebieten Nordamerika und vor allem Fernost, mit Ausnahme von China, im Containerumschlag nieder. Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen starken Rückgang im Umschlagvolumen von 41,7 % auf 264 Tsd. TEU (2021: 453 Tsd. TEU). Ursache hierfür war der starke Rückgang der Ladungsmengen am Terminal in Odessa, nachdem dort Ende Februar der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt wurde. Auch ein starker Mengenzuwachs am Containerterminal TK Estonia, bedingt durch die verstärkte Nutzung des Terminals als Alternative zu russischen Häfen, und zusätzliche Umschlagmengen bei PLT Italy in Triest konnten den kriegsbedingten Rückgang in Odessa nur teilweise kompensieren.
Die Umsatzerlöse des Segments erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr trotz reduzierter Menge deutlich um 5,4 % auf 653,2 Mio Euro (2021: 620 Mio Euro). Grund hierfür war im Wesentlichen der starke Anstieg der Lagergelderlöse an den Containerterminals in Hamburg, Tallinn und Triest. Hier wirkten sich längere Verweildauern als Folge der gestörten Lieferketten steigernd auf die Lagerumsätze aus. Darüber hinaus trugen zusätzliche Umsatzerlöse aus dem RoRo- und Stückgutumschlag bei PLT Italy positiv zur Entwicklung bei. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg vor dem Hintergrund der lagergeldbedingt temporär gestiegenen Durchschnittserlöse um 12,8 % auf 121,7 Mio Euro (2021: 107,9 Mio Euro). Darüber hinaus trugen auch die internationalen Terminals TK Estonia und PLT Italy positiv zur operativen Ergebnisentwicklung bei. Die EBIT-Marge stieg um 1,2 Prozentpunkte auf 18,6 % (2021: 17,4 %).

Die Bahntransporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 % auf 1.054 Tsd. TEU (2021: 1.021 Tsd. TEU). Getragen wurde diese Entwicklung von einem moderaten Wachstum bei den Verkehren mit den norddeutschen Seehäfen sowie einem starken Anstieg in den polnischen Verkehren und einem deutlichen Anstieg in der DACH-Region. Die Transporte mit den adriatischen Seehäfen blieben hingegen leicht unter dem Vorjahresniveau. Auch die Straßentransporte verzeichneten einen deutlichen Rückgang um 9,4 % auf 211 Tsd. TEU (2021: 233 Tsd. TEU).
Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 12,6 % auf 431,4 Mio Euro (2021: 383,2 Mio Euro). Hintergrund hierfür waren der weiter gestiegene Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 81,4 % auf 83,3 % sowie temporäre Preiszuschläge im Bahntransport, die zur anteiligen Kompensation der stark gestiegenen Energiepreise erforderlich waren. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich im Mitteilungszeitraum auf 64,0 Mio Euro (2021: 79,5 Mio Euro) und sank somit um 19,5 %. Die EBIT-Marge ging um 6 Prozentpunkte auf 14,8 % (2021: 20,8 %) zurück. Ursächlich für die rückläufige EBIT-Entwicklung waren vor allem operative Beeinträchtigungen durch anhaltende Störungen in den Lieferketten sowie stark gestiegene Energiekosten, die erst zeitversetzt an den Markt weitergegeben werden konnten. Das Vorjahresquartal war zudem durch eine rückwirkend gewährte höhere Trassenpreisförderung in Höhe von 11 Mio Euro positiv beeinflusst.

Insgesamt wird damit auf Konzernebene mit einem deutlichen Umsatzanstieg (vormals: moderater Anstieg) und unverändert mit einem Betriebsergebnis (EBIT) in der Bandbreite von 175 Mio Euro bis 210 Mio Euro gerechnet. Da sich für das Geschäftsjahr 2022 geplante Anlagenzugänge in das Folgejahr verschieben werden, wurden die Investitionen entsprechend angepasst. Auf Konzernebene wird nunmehr mit Investitionen in einer Bandbreite von 210 Mio Euro bis 260 Mio Euro gerechnet (vormals: 300 Mio Euro bis 350 Mio Euro).