Für eine ausgewogene Ernährung in den Ländern des globalen Südens muss vor allem der Zugang zu regionalen Märkten verbessert werden. Demgegenüber ist die weitere Förderung einer vielfältigen Produktion für den jeweiligen Eigenbedarf von Kleinbauern weniger wichtig.
Zu diesem Ergebnis ist jetzt das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn in einer Studie gekommen, für die es die Produktions- und Konsumdaten von insgesamt knapp 90.000 Haushalten in mehreren afrikanischen Staaten ausgewertet hat. Demnach hat eine größere Vielfalt auf dem Acker nur einen kleinen positiven Effekt auf einen ausgewogenen Speiseplan der Kleinbauernhaushalte. Das liege auch an der ohnehin meist recht diversen Produktion dieser Haushalte, erklärte ZEF-Forscher Dr. Thanh Tung Nguyen, der die Studie zusammen mit Institutsdirektor Prof. Matin Qaim durchgeführt hat. Eine zu große Diversität einzelner kleinbäuerlicher Betriebe könne sogar nachteilig sein, da jede Pflanze eigene Ansprüche habe und damit spezielles Know-how erfordere. Laut dem Forscher reicht es, wenn in der Region eine ausreichend große Vielfalt an Nahrungsmitteln produziert wird. Durch das Angebot von Überschuss auf den regionalen Märkten könnten sich dann alle Haushalte mit jeweils fehlenden Lebensmitteln eindecken. Das fördere nicht nur eine gesunde Ernährung, sondern auch die ökonomische Ent- wicklung. Ein Hemmnis sei bislang allerdings vielerorts die mangelhafte Infrastruktur, die den Zugang zu den Märkten behindere. Hier seien Verbesserungen notwendig. Die Studienergebnisse erscheinen in der Fachzeitschrift „Nature Food“. AgE