Den Haag wurde am 14. September zu einer „tropischen Insel“, als die Stadt dem ersten Global Tropicals Congress eine Heimat gab. Organisiert wurde das Event von Fruitnet Media.
Los ging es mit Cindy van Rijswick von der Rabobank, die über Trends und Marktchancen sprach. Jedes Jahr nimmt die Nachfrage an tropischen Früchten zu. Wie also wird sich der Markt in den kommenden Jahren verändern. Dabei standen Avocados, Ananas, Mangos und Papaya im Fokus. Die am meisten diskutierte Frucht der vergangenen Jahre sei die Avocado. Die Produktion nehme immer weiter zu, die Nachfrage könne das Tempo aber nicht halten. Während Europa weiter daran arbeiten müsse, den Konsum weiter auszubauen, sei die Situation auf dem asiatischen Markt recht enttäuschend. Bei Mangos zeige sich auch ein sehr gemischtes Bild auf den Märkten. In den USA sei der Konsum z.B. doppelt so hoch wie in Europa. Ananas haben schon seit Jahren mit Herausforderungen zu kämpfen. Der Preisdruck sei groß, zumindest in Europa und Deutschland sei ein großes Auf und Ab zu bemerken. „Es gibt immer noch eine positive Geschichte zu erzählen, auch wenn es etwas holprig wird“, so van Rijswick.
Die Auswirkungen der Inflation bekommt auch das Tropische Segment deutlich zu spüren, wie Marie Wieloch, ICA Sweden, und Avnish Malde, Wealmoor, erklärten. „Wir müssen unsere verschiedenen Kampagnen genau auf das Produkt anpassen. Oft richten wir uns an Obst und Gemüse allgemein. Aber ein Brokkoli ist nun mal etwas ganz anderes als eine Passionsfrucht. Wir müssen also genau schauen und verstehen, was der Verbraucher wünscht und was er sich leisten kann.“ Dazu gehöre auch, im Blick zu haben, was in den Sozialen Medien passiert. Da seien Snack Lemons vor Kurzem sehr gehypt worden. Aber: Man müsse natürlich erst mal schauen, wer diese Produkte anbiete. Und mit Trends sei das ja auch immer so eine Sache: Sie sind schnell vorbei und auch nicht unbedingt immer günstig. Besorgniserregend sei auch, so Wieloch, dass die Verbraucher vermehrt unreifere Mangos kaufen würden, da diese günstiger als ready to eat-Früchte seien. Der Konsument lasse diese dann zuhause nachreifen, sei aber dann auch oft unzufrieden mit dem Produkt. Das könnte dann zur Folge haben, dass keine Mangos mehr gekauft würden.
Weitere Themen waren ethischer Handel, die Herausforderungen für die Branche durch Nachhaltigkeit, Technologien, die für ein längeres shelf life und weniger Gewichtsverlust sorgen, neue Produkte und Anbieter und Charles-Henri Deprez von Greenyard zeigte Strategien auf, die die Produktgruppe und Supply Chain auch auf lange Sicht nachhaltig und wertvoll machen. c.w.