Im Rahmen des DIRECTION-Projekts haben das Institut für Pflanzenforschung (IBG-2) am Forschungszentrum Jülich und Partner eine Handy-App entwickelt, die auf Grundlage von Echtzeit- und Wettervorhersagedaten den Wasserbedarf der Pflanzen in den kommenden Wochen ermittelt.

Mit dieser App stellt das Institut für Pflanzenforschung eigenen Angaben zufolge ein neues Instrument für Wassermanagement und einen innovativen Baustein zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels zur Verfügung.

Die App wurde auf der Grundlage von Daten entwickelt, die bei Feld- und Gewächshausversuchen in Deutschland und Thailand gesammelt wurden. Geeignet sei die Applikation für kleinere Landwirtschaftsbetriebe. Anschließend wurde die App in vielen Feldversuchen von Landwirten und Universitäten getestet. Da diese über verschiedene Jahre, in unterschiedlichen Provinzen und mit diversen Pflanzensorten erprobt wurde, sei eine gute Robustheit und Verlässlichkeit belegt. Tests und Anwendungen in anderen Regionen der Welt seien noch nicht abgeschlossen – in Vietnam bspw. wird die App aktuell noch bis Ende des Jahres erprobt.

Die Herausforderung der Landwirte war neben veränderten Klimabedingungen die fehlende Kenntnis darüber, wie viel Wasser zu welchem Zeitpunkt den optimalen Ertrag erziele. Die Ergebnisse der Feldversuche mit der App haben gezeigt: die Erträge waren höher, die Kosten für Bewässerung niedriger, es wurde weniger Wasser benötigt, weil gezielter bewässert wurde, und die App sei leicht zu bedienen.

Geforscht wurde am Beispiel des Maniok-Anbaus. Maniok ist eine wichtige Nutzpflanze in Thailand: Sie ist elementar für die Ernährung von bis zu 800 Mio Menschen weltweit. Mittlerweile wird sie darüber hinaus von Landwirten auch im Rahmen lokaler Bioökonomiekonzepte für die Stärkeindustrie angebaut.

Bewässerungsmanagement

Image: CASB