Zeitgleich mit dem meteorologischen Frühlingsanfang läuft aktuell die Ernte der ersten Lauchzwiebeln in der Pfalz. Seit Anfang März – und damit rund eine Woche früher als im Mittel der Vorjahre –, so Gemüsegarten Pfalz, werden im größten Freilandanbaugebiet für Frischgemüse in Deutschland bereits erntefrische Lauchzwiebeln der neuen Saison eingebracht.
Mit einer Anbaufläche von 2.000 ha bis 2.500 ha zählen die Frühstarter im Gemüsegarten Pfalz zu den absoluten Trendsettern für Frische aus der Region. Die gerne auch als Winter- oder Frühlingszwiebeln bezeichneten Bodengewächse aus der Pfalz sind traditionell das erste Frischgemüse aus deutschem Freilandanbau. Mit dem Erntestart der Pfalz endet die markt- und preisbeherrschende Monopolstellung, die ausländisches Frischgemüse aus Freilandanbau saisonbedingt innehatte.
Lauchzwiebeln aus der Pfalz sind ein Superfood, das dank der kurzen Wege und Frische besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe gewährleistet. Im Vergleich zu normalen Zwiebeln enthalten Lauchzwiebeln bspw. mehr als doppelt so viel Vitamin C. Auch sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe sind in großen Mengen enthalten, weshalb die Frühlingszwiebel grundsätzlich auch entzündungshemmend wirken kann. Und sich zusätzlich auch besonders positiv auf die Darmfitness auswirkt ...
Dieter Stubenbordt, Bundzwiebel-Pionier aus Zeiskam sagt: „Die Winterzwiebel-Bestände im Gemüsegarten Pfalz sind gut über den Winter gekommen. Ab jetzt werden sie eigentlich jeden Tag schöner.“ Der Erntezeitraum, der in der Pfalz über die Wintermonate gewachsenen Frühlingszwiebeln erfolgt voraussichtlich noch bis in den Juni hinein. In der Pfalz hat der Anbau von Bundzwiebeln fast das ganze Jahr Saison. Im Anschluss an die Winterzwiebeln werden Sommerzwiebeln kultiviert. Deren Erntestart überschneidet sich im Juni meist noch mit dem Erntefinale der Winterzwiebeln. Je nach Witterung kommen sie dann bis zum Ende der Freilandsaison im Oktober oder November frisch aus dem Gemüsegarten Pfalz.
Der Anbau im Gemüsegarten Pfalz steht seit 2022 vor allem auch unter einem politisch bedingten Kostendruck. Die gesetzlich verordnete Anhebung des Mindestlohns seitens der Bundesregierung – von 9,82 Euro am 1. Januar 2022 auf 12 Euro ab dem 1. Oktober 2022 – verteuert in besonderer Weise arbeitsintensive Bündelware. Hinzu kommen kriegs- und inflationsbedingte Kostensteigerungen für Energie, Maschinenteile und Dünger, die den Anbau für die Erzeuger um etwa 50 % teurer machen. Anstatt – gerade auch im Hinblick auf die Versorgungssicherheit – besonders gesundes, weil nah und nachhaltig vor Ort in Deutschland angebautes Obst und Gemüse zu fördern, geschieht genau das Gegenteil.
Da sich die Frachtkosten für Kühltransporte aus dem Ausland extrem verteuert haben und Südeuropa unter Wassermangel leidet, werden die heimischen Erzeuger – und mit ihnen die Partner im LEH sowie die bundesweiten Verbraucher – von diesen Entwicklungen profitieren. „Wir sollten in Deutschland für einen klaren Rahmen sorgen, der den heimischen Obst- und Gemüseanbau endlich wertschätzt und auch beim Absatz und einer nachhaltigen Frische-Aufklärung umfassender unterstützt und fördert. Die wertvollen und gesunderhaltenden Inhaltsstoffe, die Frischgemüse aus heimischem Anbau für uns als Gesellschaft haben, sind ein Wert, der weit über die Ladenkasse hinaus Relevanz und Bedeutung hat“, sagt Dr. Christian Stoermer, Geschäftsführer der Gemüsegarten Pfalz Management GmbH.