Es ist vielleicht ein ungewöhnlicher Weg, wie Stephan und Kerstin Klünemann den Weg zum Chicorée gefunden haben. Auf ihrer Reise tappten sie auch häufiger mal im Dunkeln, was bei dem Produkt aber durchaus von Vorteil ist. Mittlerweile sind sie mit der Entwicklung der Goldköpfe GmbH mehr als zufrieden und sehen noch viel Potenzial.

Angefangen hat für den Betriebswirt und die Agraringenieurin alles 2015, als sie den Schweinezuchtbetrieb seiner Eltern übernommen haben. Damals standen aber noch die Bio-Putenzucht und konventioneller Ackerbau auf der Tagesordnung. „Für uns war klar, dass wir Landwirtschaft machen möchten. Der Betrieb war jedoch in seiner bestehenden Form für uns nicht die Zukunft. Also haben wir uns 2017/18 entschlossen, die Schweinezucht aufzugeben“, erklärte Kerstin Klünemann. Wohin der Weg gehen sollte, war jedoch noch nicht klar. Die Pilzproduktion klang zunächst interessant, war aber dann doch nicht das richtige.

Bei der Lieferung einer Gemüsekiste, die zufällig auch Chicorée enthielt, kam dann die Idee: Warum versuchen wir es nicht damit? Und dann ging alles ganz schnell. Im Mai 2018 verließ die letzte Sau den Betrieb, danach folgte der Umbau zu einer Treiberei. In Zusammenarbeit mit dem Naturlandverband gelangen der Start und die Umstellung auf Bio. Außerdem arbeitet der Betrieb mit der Gartenbauzentrale Papenburg zusammen. Im Februar 2019 wurde bereits der erste Chicorée geerntet, seit 2021 wird komplett Bio produziert. Zu Beginn waren es gerade einmal 750 kg in der Woche, die das Ehepaar zusammen mit den Schwiegereltern erntete. Doch schnell war das Limit von 2 t in dem alten Stall erreicht. An dem neuen Standort, der insgesamt sieben Treiberäume umfasst – aber nur vier sind aktuell in Benutzung - inklusive einer Packstation, werden mittlerweile 10 t in der Woche geerntet. Davon entfallen etwa 300 kg auf die rote Varietät, die seit rund drei Monaten das Portfolio ergänzt. c.w.

Lesen Sie demnächst mehr im Fruchthandel Magazin.

Chicoree

Stephan und Kerstin Klünemann

Image: Fruchthandel Magazin