FZ Jülich: Forschung gegen Wassermangel in Europas Gemüsegarten

Ob Spanien, Italien oder Griechenland – die Mittelmeerländer leiden in diesem Sommer unter einer anhaltenden Hitzewelle. Aufgrund des Klimawandels warnen Studien generell vor zunehmender Trockenheit. Damit sich diese Länder anpassen und geeignete Maßnahmen entwickeln können, bauen Jülicher Forscher vom Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Agrosphäre, drei Beobachtungsplattformen in Italien, Griechenland und Spanien auf. Dies meldete das Forschungszentrum Jülich in einer Pressemitteilung.

Da für langfristige Prognosen konkrete Messdaten, etwa zum Niederschlag, zum Wasserabfluss oder zur Bodenfeuchte, fehlen, sollen mit den drei Observatorien solche Daten erfasst werden. In Spanien wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beispielsweise den Wasserverbrauch für die Bewässerung eines Citrusfeldes bei Picassent südlich von Valencia um bis zu 20 % reduzieren. Die Region ist eines der Hauptanbaugebiete von Orangen, Clementinen und Zitronen. In Italien untersuchen die Forscher das Einzugsgebiet des Flusses Alento südlich von Neapel. Hier geht es um die Auswirkungen der Landwirtschaft auf Nitratwerte der Trinkwassertalsperre Piana della Rocca sowie um die Gefahren durch zunehmende Waldbrände. Der Wasserverbrauch der Landwirtschaft ist ein wichtiges Thema in der Ebene von Thessalien, einer der produktivsten landwirtschaftlichen Regionen Griechenlands. In dem Observatorium im Einzugsgebiet des Flusses Pinios beschäftigen sich die Forscher mit der nachhaltig nutzbaren Grundwassermenge, dem Bewässerungsbedarf der Landwirtschaft und dem Wasserverbrauch der Macchie, einer natürlichen Vegetationsform im ganzen Mittelmeerraum, die einen großen Teil der natürlichen Wasservorräte verbraucht. Von den jeweiligen Ergebnissen sollen auch andere Regionen profitieren.