Fast 60 Jahre verbrachte Rolando im Fruchthandel. Als er 1961 nach dem Abitur von seinem Geburtsort Meran nach Bologna kam, machte er sehr schnell Karriere. Für die Emilia-Romagna mit ihrem Reichtum an Äpfeln bildeten Vignola mit Cesena und Ferrara das Zentrum für den Export. Auch Birnen und Kirschen wurden in Mengen von hier umgeschlagen und als eine Gruppe von Exporteuren einen mehrsprachigen Direktor suchte, war er der richtige Mann. Nach Gründung der Firma kamen fruchtbare Jahrzehnte, in denen er schließlich 1982 die Firma übernahm und zwei Jahre später als NCX Drahorad neu gründete. Mit Ciliegia di Vignola schuf er eine der ersten Handelsmarken für frisches Obst aus Italien und erkannte gleichzeitig, dass eine solche Marke Werbung und PR benötigt.
Rolando erweiterte sein Arbeitsfeld nicht nur für die eigenen Produkte. Er vertrat fortan zusätzlich einige der wichtigsten Publikationen der europäischen Fruchtbranche, wie das „Fruchthandel Magazin“, „EUROFRUIT“ und das „Fresh Produce Journal“. Er versorgte auch italienische Publikationen mit Fachinformationen und war früh im Internet unterwegs. Das Portal MyFruit wurde eröffnet, gefolgt von der Publikationsplattform Fruitecom.
Das Schreiben über das Geschehen am Markt, die Produkte und allgemeine Themen der Fruchtbranche wurde zu seiner Leidenschaft. Seine aktiven Erfahrungen im Handel und die damit verbundenen Insiderkenntnisse über die Produkte und ihre Vertriebswege bildeten eine solide Grundlage für diese Arbeit. Vor zwei Jahren übergab er die Verantwortung für NCX Drahorad an seinen Sohn Thomas, der bereits seit geraumer Zeit als Geschäftsführer und Vertriebsleiter im Unternehmen tätig war. So konnte er selbst sich mehr seiner journalistischen Arbeit in seinem Blog QuiFrutta und in den Magazinen widmen, zu denen noch das Webmagazin Myfruit gekommen war. Kurz darauf entstand fruitecom, ein Kommunikations- und PR-Unternehmen mit Spezialisierung auf Gastronomie und Wein. Rolando übernahm dort vom ersten Jahr an die Position des Vizepräsidenten und leitete auch die Personalabteilung.
Stets war er auf der Suche nach neuen Impulsen und Ideen, mit denen er das Ansehen und den Export von italienischem Obst und Gemüse fördern konnte.
Sein Rat war bis zuletzt in vielen Gremien gefragt. An der Jahreswende
2010/2011 brachte er mit befreundeten Fachleuten eine neue Export-Aktion für italienische Birnen auf den Weg, die sich als sehr erfolgreich erwies. Erwähnt werden muss, dass Rolando Drahorad bei all seinen Unternehmungen aktiv von seiner Frau Christina unterstützt wurde, deren Name in der Branche ebenfalls einen guten Klang hat.
Anne Schweinsberg, seit vielen Jahren für das Fruchthandel Magazin in Rom beheimatet, schrieb uns zu seinem Tod: „Rolando war in den vielen Jahren eine wertvolle Hilfe für mich. Er wusste viel und wir hatten ein besonderes und herzliches Verhältnis. Sein Tod tut mir sehr leid, er ist ein Verlust für die Branche und besonders für uns.“
Diesem Urteil können wir uns nur anschließen. Rolando hat einen Platz in unserer Geschichte und in unseren Herzen. Seiner Frau Christina, seinen beiden Kindern und den Enkelkindern möchten wir den Ausdruck unserer tief empfundenen Anteilnahme übermitteln.
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