Erdbeeren und Spargel sind zwei Produkte, bei denen die Präferenz für heimische Ware nicht nur in Befragungen geäußert wird. Sie schlägt sich auch in Zahlungsbereitschaft nieder. Wie sieht es aber nun zum Saisonstart 2022 für Spargel und Erdbeeren aus? Dr. Hans-Christoph Behr, AMI, und Fruchthandel Live versuchen am 16. März 2022 von 15 Uhr bis 16.30 Uhr gemeinsam mit Stephan Weist, Bereichsleiter Ware Vollsortiment, Ultrafrische bei der Rewe Group, auf diese Frage Antworten zu finden, einen Ausblick zu wagen, wenn es heißt: „Erdbeeren & Spargel — Was bringt die Saison?“
Im vergangenen Jahr zahlte der Verbraucher im Durchschnitt für inländischen Bleichspargel 30 % mehr als für Importware, bei Grünspargel betrug die Preisdifferenz sogar 40 %. Bei Erdbeeren ist der Mehrpreis für Inlandsware ebenfalls erheblich. Mitte Mai gibt es meistens noch nennenswerte Importe, aber auch schon ein nennenswertes Angebot aus der deutschen verfrühten Produktion. 2021 wurde in Woche 20 im Durchschnitt 4,50 Euro/kg für Importware gezahlt, der Preis für Inlandsware betrug aber noch 7,50 Euro/kg. Zum preislichen Saisontiefpunkt nach Ostern wurden für Importware sogar nur 2,81 Euro/kg bezahlt, zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein bedeutendes Inlandsangebot. Die Ursachen für diese Unterschiede sind vielfältig, dabei spielen auch unterschiedliche Vertriebswege eine Rolle. So ist der Anteil von Einkaufstätten außerhalb des LEH bei der Importware begrenzt, während er bei der Inlandsware wichtiger ist wie mancher einzelne Key Account. Neben dem Verkauf auf dem Wochenmarkt und ab Hof sind die mobilen Verkaufspunkte entlang der großen Landstraßen traditionell ein wichtiger Absatzweg für Inlandsware. Wenn allerdings niemand mit dem Auto fährt, weil er oder sie zu Hause arbeitet oder weil der Treibstoff mehr als 2 Euro pro Liter koste, könnte es hier zu Einbußen kommen.
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