So lautet das Fazit von Dr. Hans-Christoph Behr, AMI, beim Webinar „Erdbeeren + Spargel — Was bringt die Saison?“, das am 16. März in Kooperation mit Fruchthandel Live veranstaltet wurde.
Behr erklärte, dass die Zeiten der Produktionssteigerung in Deutschland bei Spargel vorbei und auf dem Inlandsmarkt kaum mehr Ware absetzbar sei. In Zeiten von Corona habe es einen Anstieg bei der Einzelhandelsnachfrage bei der bleichen Sorte gegeben, bei der grünen sei diese überdurchschnittlich ausgefallen. Importe würden seit langer Zeit wieder ein Wachstum zeigen, das hauptsächlich durch Grünspargel verursacht werde. Bei letzterem zeige sich zudem, dass der eng mit dem königlichen Gemüse verknüpfte Begriff Saisonalität aufweiche, während die weißen Stangen von April bis Juni „Audienz halten“ und die Verbraucher nur darauf warten, dass es endlich wieder losgeht. Das könnte auch daran liegen, so Behr, dass die bleiche Varietät eher von der älteren Bevölkerung gekauft wird und Grünspargel vor allem bei jungen Verbrauchern total „in“ ist.
Bei Erdbeeren zeige sich eine leicht rückläufige Inlandsproduktion durch stark abnehmende Freilandflächen. Da könne auch die steigende geschützte Produktion keinen vollständigen Ausgleich leisten, sagt Behr. Der Selbstversorgungsgrad liege bei 60 %, der Großteil der Importe stamme aus Spanien. Griechenland sei der Newcomer im Preiseinstiegssegment. Vor allem besserverdienende Haushalte kaufen heimische, also deutsche, Erdbeeren, die schmelzend und nicht knackig sein sollen. Die etwas in den Mai vorgerückte Saison habe keine Umschichtung der Lieferländer zur Folge, die Off-Season-Nachfrage sei immer noch bescheiden.
Stephan Weist, Bereichsleiter Ware Vollsortiment, Ultrafrische 1 – Obst, Gemüse, Blumen & Pflanzen, von der Rewe Group, zeigte sich optimistisch, dass die Saison bei Erdbeeren erhalten bleibt, weil es an entsprechenden Sorten fehlt. „Die Geschmack-Mundgefühl-Mischung ist hier ein wichtiger Aspekt. Neue Sorten werden da immer besser, sind aber noch nicht perfekt.“ Zum Stichwort Nachhaltigkeit erklärte er: „Das Thema ist nicht verhandelbar, denn es sichert das Überleben des gesamten Planeten.“
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