Wie steht es mit der Digitalisierung? Beispiele aus dem Alltag entlang der Lieferkette brachte Frederico Tavares mit zum Fresh Produce Forum. Er ist der bei der amerikanischen Crown Global Corporation/UGBP USA für internationalen Fruchthandel zuständig.
Tavares hat Ingwer- und Papaya-Produzenten in Brasilien danach gefragt, wobei sie sich besonders Unterstützung durch Digitalisierung wünschen. Die Antworten reichen vom Papierkram und dem langwierigen händischen Eingeben von Daten über fehlende Transparenz und ineffiziente Kommunikation zwischen Lieferanten und Kunden bis zum Hinweis, dass diese Probleme in der Folge zu Verspätungen und Lebensmittelverschwendung führen.
Wo digitale Lösungen, wie helfen können, erläuterte Tavares etwa am Ingwer-Export. Die Nutzung der Datenplattform Observatory of Economic Complexity (OEC) für internationale Handelsdaten habe ihm bei der gezielten Planung, der Identifizierung von Absatzmärkten und bei Transportfragen geholfen. „Du verstehst die Zusammenhänge und bekommst eine Richtung aufgezeigt, in die es sich zu gehen lohnt“, sagte er. Ist die Ware dann auf dem Weg, helfe das Tool Maersk Captain Peter die Container genau nachzuverfolgen, Ankunftszeiten zu bestimmen und etwaige Probleme noch auf dem Schiff anzugehen.
Auch auf Produzentenseite helfen digitale Techniken. So berichtet Tavares von Papaya-Bauern in Brasilien, die über ein Management- und Kontrollsystem jede Frucht von der Ernte bis zur finalen Lieferung verfolgen. Auch das Controlling und die Lagerverwaltung laufen damit. „Die Zukunft der Lebensmittelindustrie hängt von der Fähigkeit ab, sich veränderten Kundenwünschen und technischen Fortschritten anzupassen“, sagte Frederico Tavares. Digitale Innovationen definierten die Lieferkette neu, indem sie eine schnellere, effizientere und transparentere Kommunikation zwischen Lieferanten sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglichen.