Im Rahmen des Dachprojekts ‘Knowledge development on evaporation: from fundamental to applied’ erforschen die Wageningen UR, Plant Lighting und das Delphy Improvement Centre den Einfluss der begrenzten Verdunstung bei verschiedenen Pflanzen, berichtet Kas als Energiebron.

In diesem Teilprojekt liege der Schwerpunkt auf dem Tomatenanbau unter Voll-LED-Beleuchtung. Dabei wird untersucht, wie stark die Verdunstung bei höherer Luftfeuchtigkeit eingeschränkt ist, ob die Nährstoffaufnahme durch einen höheren Gieß-EC kompensiert werden kann und ob eine geringere Verdunstung zu Problemen bei der Fruchtqualität führt.

Tomaten

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Um bis 2040 klimaneutral zu sein und Tomaten mit Licht rentabel anzubauen, wird die Umstellung auf Voll-LED-Beleuchtung als entscheidend angesehen. Dies wird in mehreren Versuchen erforscht, ebenso wie die praktischen Erfahrungen mit der Voll-LED-Beleuchtung. Bei der Umstellung auf Voll-LED-Beleuchtung ändere sich die Energiebilanz des Gewächshauses. Die LED-Beleuchtung wandele Strom effizienter in (PAR-)Licht um, was zu einer Verringerung der Nah-Infrarot-Strahlung (NIR) führe. Um diesen Verlust an Wärmestrahlung auszugleichen, wird die Schattierung häufiger, was zu einer höheren Luftfeuchtigkeit führt. Diese Situation kann dazu führen, dass die Verdunstung und damit die Aufnahme von ausreichend Wasser und Nährstoffen eingeschränkt wird.

Für dieses Projekt wurden zwei Forschungsgewächshäuser mit einer Fläche von jeweils 150 Quadratmetern identisch mit einer Voll-LED-Beleuchtung (Intensität 250 μmol/m²/s), einem Schattierschirm, einem Energieschirm und einem Vertikalventilator ausgestattet. Die Sorte Perimos (Enza, Grobtraube) wurde am 6. Oktober mit einer Stammdichte von 3 Stämmen pro m² (2 Stämme pro Pflanze) gepflanzt. In der ersten Phase des Versuchs wurde kein Unterschied zwischen den beiden Gewächshäusern gemacht, um die Studie mit einer identischen und voll beladenen Kultur durchzuführen. Vom 20. November 2023 an wurde die Luftfeuchtigkeit für jedes Gewächshaus durch Belüftung über geschlossene Schirme und Lücken differenziert. Die Exposition wurde schrittweise aufgebaut. Die Feuchtigkeitsunterschiede wurden während der exponierten Nacht und am Tag beibehalten, wobei die gewünschte Temperatur für beide Gewächshäuser gleich war.

Es sei möglich, Tomaten mit hoher Feuchtigkeit/geringer Verdunstung anzubauen, aber das Risiko von Gesundheitsproblemen scheine die erwarteten Risiken für die Fruchtqualität und die Produktion zu überwiegen. Ausreichend gleichmäßige Luftbewegung sei entscheidend für den Anbau bei höherer Feuchtigkeit und geringer Verdunstung. Wie viel Luftbewegung (und wie) gewünscht sei, bleibe umstritten, da es viele verschiedene Methoden gibt. Dabei kann eine zu starke Luftbewegung zu einem höheren Energieverbrauch führen, da eine höhere Verdunstung als notwendig realisiert werden kann. Dies soll daher in der Folgestudie weiter untersucht werden.