Anhand dieser „Fenster in die Vergangenheit“ soll ein umfassenderer Blick auf die Entwicklung möglich sein. Denn wie die Forscher erklären, habe die traditionelle Archäologie im Hinblick auf Pflanzen einige Nachteile. Weichgewebe lässt sich nicht immer gut konservieren, und obwohl DNA-Spuren sehr hilfreich sind, liefern sie kein klares Bild davon, wie die Pflanze aussah. Und werden Pflanzen in der Literatur erwähnt, sind sie meist nicht detailliert beschrieben bzw. gibt es Interpretationsprobleme. Gemälde und Skulpturen bieten dagegen eine große historische Datenbank über das Aussehen von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide, Nüssen und Samen. Je nach Stil und Perspektive kann sich das Aussehen der pflanzlichen Lebensmittel allerdings erheblich von ihrem wahren Aussehen unterscheiden. Die relative Seltenheit bestimmter Lebensmittel macht es auch unwahrscheinlicher, dass sie abgebildet worden sind. Ive De Smet: 'Es ist dennoch erstaunlich zu sehen, wie detailliert Künstler die Vielfalt in unserer Nahrung im Laufe der Jahrhunderte dargestellt haben und wie wir heute unser Wissen über Genome nutzen können, um das Aussehen einer Pflanze mit spontanen genetischen Veränderungen in Verbindung zu bringen.“