Das vom National Robotarium, dem britischen Zentrum für Robotik und künstliche Intelligenz mit Sitz in Edinburgh entwickelte System erkennt Muster und Merkmale wie die Ränder und Formen von Blütenblättern, selbst wenn diese sich überlappen oder teilweise verdeckt sind.

Die Forscher des National Robotarium, so teilt reefertrends mit, werden die Vorhersagen der KI anhand der tatsächlichen Pfirsichernte im September 2024 überprüfen. Wenn sich der Ansatz als wirksam erweist, könnte er auch für andere wichtige Kulturen wie Äpfel, Birnen und Kirschen angepasst werden und den Obstbauern in Großbritannien, Europa und darüber hinaus zugute kommen. Bei Tests auf Pfirsichplantagen in Katalonien, Spanien, habe die KI die Blütenzahl mit einer Genauigkeit von 90 % vorausgesagt – eine erhebliche Verbesserung gegenüber den derzeit von den Landwirten angewandten manuellen Methoden, wie dem Zählen nach Augenmaß oder der Entnahme von Flächenproben, die Fehlerquoten von 30-50 % aufweisen können.

Durch genauere Ertragsprognosen bis zu sechs Monate vor der Ernte könnte das System den Landwirten helfen, den Wasserverbrauch zu optimieren, personelle und wirtschaftliche Ressourcen effizienter einzusetzen und die Ernte- und Vertriebslogistik besser zu planen. Schätzungen zufolge verbraucht die Landwirtschaft 65 % des weltweiten Süßwassers, von dem fast die Hälfte verschwendet wird, während etwa 45 % des für den menschlichen Verzehr produzierten Obstes und Gemüses jedes Jahr in der globalen Lieferkette verloren gehen oder verschwendet werden. Das Nationale Robotarium ist Teil der Initiative für datengestützte Innovation, die von der britischen Regierung mit 21 Mio Pfund und von der schottischen Regierung mit 1,4 Mio Pfund unterstützt wird. Das Forschungsprojekt wurde von Akademikern und Forschern des National Robotarium, des Advanced Center for Electrical and Electronic Engineering der Technischen Universität Federico Santa Maria (Valparaiso, Chile) und der Universidad Andres Bello (Chile) entwickelt, so reefertrends abschließend.