Anlässlich der FRUIT LOGISTICA warnt Fairtrade vor den Folgen einer neuen Kostenspirale bei Bananen, die negative Auswirkungen für Bananenproduzenten haben könnten.
„Wenn wir über zukunftsfähige Lieferketten sprechen, müssen wir auch über eine gerechtere Verteilung von Kosten sprechen. Obwohl die Produktionskosten in den vergangenen Monaten eskaliert sind, wird in Deutschland weiter gefeilscht, wer die günstigste Banane anbietet. Das ist absurd. Einige Produzenten müssen schon jetzt Düngezyklen aussetzen, weil die Kosten zu hoch sind', sagt Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland. Gemeinsam mit sieben Agrarministern aus führenden Bananenanbauländern schlägt Fairtrade in einem offenen Brief Alarm und fordert eine geteilte Verantwortung aller Akteure der Lieferkette.
Seit Monaten kämpfen Produzenten mit sinkenden Preisen und steigenden Kosten für Verpackung und Transport. Allein die Pandemie hat die Frachtkosten für Bananen um 60 % in die Höhe getrieben. Zusätzlich werden die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels immer spürbarer: „Um die Produktion von morgen zu sichern, muss heute in Klimaanpassung investiert werden. Dazu sind alle Akteure der globalen Lieferkette gefragt. Verantwortungsvolle Geschäftspraktiken sind ohne einen fairen Preis nicht glaubwürdig', betont Silvia Campos, Produktmanagerin für Bananen bei Fairtrade International. Als Reaktion auf steigende Kosten habe Fairtrade seinen Mindestpreis erhöht. Über das Programm für nachhaltige Bananen unterstütze die Organisation Erzeuger zudem bei Themen wie Produktivität, Bodengesundheit oder Klimaresistenz.
Wichtige Akteure der Branche verpflichten sich zu Klimaschutz
Um notwendige Maßnahmen für die Anpassung an den Klimawandel voranzutreiben und Produzenten stärker zu entlasten, wollen wichtige Akteure der Branche auf der FRUIT LOGISTICA eine freiwillige Selbstverpflichtung für mehr Klimaschutz unterzeichnen. Neben dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zählen Fairtrade Deutschland, Fyffes, GLOBALG.A.P., Global Nature Fund (GNF), Kaufland, Rainforest Alliance, Südwind Institut und WWF zu den Unterzeichnern.
Fairtrade ist in Berlin in Halle 26 auf dem Stand C-09 zu finden.