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Auf der FRUIT LOGISTICA forderte Fairtrade gemeinsam mit Oxfam ein Ende der Abwärtsspirale für Bananenpreise. „Seit Monaten unterbieten sich die Händler regelmäßig in den Kilopreisen“, so Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair. „Das kommt einem Ausverkauf gleich. Bananenbauern und -importeure zahlen drauf.“ Mit offenen Briefen setzten sich Akteure aus den Anbauländern Costa Rica, Ecuador, Guatemala und Kolumbien zur Wehr. Trotz der steigenden Anforderungen an Qualität, Umwelt- und Arbeiterschutz, so der Vorwurf, „senken europäische Handelsketten ihre Einkaufspreise auf jährlicher Basis“, so die Mitteilung.

Bananen kosten trotz Transportwegen von 11.000 km oft halb so viel wie heimische Äpfel: In Deutschland sind sie aktuell schon ab 79 Cents pro Kilo im Angebot. Fair gehandelt ist hierzulande bislang nur eine von zehn Bananen, 2018 waren es rund 90.000 t (+4 %). Zu 95 % tragen diese auch ein Bio-Siegel. Kein Wunder, ist ‚bio‘ doch im höheren Preissegment zu finden. Mit gutem Beispiel ging zuletzt Lidl voran: Der Discounter stellt seit Ende September nun auch alle konventionellen Bananen schrittweise auf Fairtrade um. „Diesen Schritt begrüßen wir sehr. In Ländern wie den Niederlanden und Großbritan¬nien haben Supermärkte bereits erfolgreich auf 100 % Fairtrade umgestellt“, erklärte Dieter Overath. „Wir hatten auf den Domino-Effekt gehofft, dass andere Handelsketten nachziehen. Es ist schockierend, dass genau das Gegenteil passiert und mit Preissenkung reagiert wird! Lippenbekenntnisse und die Mitgliedschaft an runden Tischen reichen nicht - am Ende zählt, was bei den Bauern ankommt.“
„Die Marktmacht der Supermärkte ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Die vier größten Supermarktketten teilen sich 85 % des inländischen Marktvolumens“, sagte Frank Braßel von Oxfam. „Die Supermärkte sollten ihre enorme Marktmacht nutzen, um sich für einen Lebensmittelmarkt ohne Ausbeutung einzusetzen. Stattdessen zahlen sie Lieferanten und Erzeugern ruinöse Preise und diktieren ihnen unfaire Konditionen in die Verträge. Das öffnet Menschenrechtsverletzungen Tor und Tür.“ Oxfam fordert mehr Transparenz: „Die Supermarktketten müssen analysieren und öffentlich machen, wo bei der Produktion ihrer Lebensmittel Menschenrechte gefährdet und verletzt werden und dann konkrete Schritte einleiten, damit wirtschaftliche Ausbeutung und Leid nicht länger Zutaten der Lebensmittel sind, die wir im Supermarkt kaufen.“