„Für uns Obstbauern sind Kulturschutzsysteme existenzsichernd. Ohne Foliendächer und Hagelschutznetze können wir nicht das qualitativ hochwertige Obst produzieren, das Handel und Verbraucher von uns fordern“, erklärt Ferdinand Völzgen, Vorsitzender der Kreisfachgruppe Obstbau Bonn/Rhein-Sieg.
Wetterkapriolen – wie Spätfrost im Frühjahr oder Starkregen im Sommer – setzen den Obstkulturen das Jahr über zu. Durch Globalisierung und Klimawandel bedrohen immer mehr Schadinsekten deutsche Obstkulturen.
Viele Obstbauern ziehen nach der Blüte Netze über ihre Apfelbäume. Sie verhindern, dass Hagelkörner Bäume und Früchte beschädigen, denn ein einziger Hagelschauer kann zum Totalausfall der Apfelernte führen.
In einem regnerischen Sommer sorgt die anhaltende Nässe dafür, dass ein großer Teil der Freilanderdbeeren bereits im Feld verfault. Abhilfe schaffen sogenannte Folientunnel und Regenkappen. Die Folien, die die Obstbauern z.B. über Kirschbäume oder Johannisbeersträucher spannen, erhalten die Qualität der Früchte. Geschützte Anbausysteme helfen dabei, eine regionale Obstproduktion zu sichern. Um Kirschen vor der Kirschessigfliege zu schützen, hüllen die Erzeuger im Rheinland ihre Anlagen komplett in einem engmaschigen Netz ein.
Im geschützten Anbau können die Erzeuger den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weitgehend reduzieren. Dank Folientunnel können z.B. Nützlinge eingebracht werden, die Schadinsekten fressen.