Klein, aber oho: Das trifft auch auf die südamerikanische Rote Feuerameisen (Solenopsis invicta). In mindestens 15 südlichen Bundesstaaten der USA sowie in Puerto Rico ist die massiv invasive Art bereits angekommen. Betroffen sind auch Australien, Taiwan und China. Sogar in Europa, genauer gesagt Sizilien, ist die Ameise angekommen, wie Spektrum der Wissenschaft mitteilt.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Klimawandel den Vormarsch der Roten Ameise unterstützt. Nur ein vergleichsweise kühles und zudem sehr trockenes Klima scheine ihr effektiv einen Riegel vorzuschieben. Weite Teile von Südeuropa seien bereits jetzt gut geeignet, dem Insekt ein neues Zuhause zu bieten. In Deutschland würden der Rheingraben, das Ruhrgebiet und Berlin noch „moderat gute“ Bedingungen liefern. 2050 jedoch könnte der Klimawandel so weit fortgeschritten sein, dass große Teile Deutschlands zu den potenziellen Siedlungsgebieten der Insekten zählen. Die Folgen wären vor allem auch für die Landwirtschaft gravierend. Denn der „opportunistische Allesfresser“ mache sich genüsslich über Mais, Kartoffeln, Sonnenblumen und weitere Nutzpflanzen her. Beunruhigend sei zudem, dass die Eindringlinge neben anderen Insekten auch Nutztiere sowie Vögel, die am Boden brüten, angreifen. Geschätzte fünf Milliarden Dollar koste die Bekämpfung der Roten Feuerameise allein die USA pro Jahr.

Feuerameisen

Image: pisauikan/pixabay

Im Juli 2022 haben die EU-Staaten Solenopsis invicta in die Liste der gefährlichsten invasiven Arten aufgenommen. Seitdem müssen Mitgliedstaaten jeden Fund nicht nur sofort melden, sondern auch innerhalb von drei Monaten eine Strategie entwickeln und konkrete Maßnahmen zur Ausrottung der Eindringlinge einleiten, bezieht sich Spektrum auf das EU-Gesetz über die Bekämpfung invasiver Arten aus dem Jahr 2014. Die Maßnahmen müssten eine „vollständige und dauerhafte Beseitigung“ der invasiven Art zur Folge haben, wobei zugleich mögliche Nebenwirkungen für Umwelt und menschliche Gesundheit zu berücksichtigen seien, heißt es abschließend.