Die Einfuhren von Bananen aus Nicaragua in die EU haben zwar im April die festgelegte Grenze von 14.000 t überschritten, jedoch muss das Land nicht mit höheren Einfuhrzöllen rechnen.
Um den Bananenmarkt zu regulieren, hat die EU 2013 mit mehreren lateinamerikanischen Ländern ein Abkommen unterzeichnet, nach dem bei Bedarf ein Notfallverfahren eingeleitet werden kann, wenn ein bestimmtes Importlimit überschritten wird. Dies meldet die EU in einer Pressemitteilung. Durch das Notfallverfahren können die präferenziellen Zollbestimmungen des betreffenden Landes ausgesetzt werden. Unter Berücksichtigung der Stabilität des europäischen Bananenmarktes sei der Präferenzzoll nicht ausgesetzt worden. Bananen aus zentralamerikanischen Ländern machen nur 1,2 % der europäischen Bananeneinfuhren aus, für die der Vertrag gilt. Der Anteil Nicaraguas an den gesamten europäischen Bananeneinfuhren beträgt 1% und lagen 2017 insgesamt bei 50.000 t. Da die Einfuhren der drei größten Bananenexporteure Kolumbien (17,8 %), Ecuador (23,4 %) und Costa Rica (22,2 %) den Grenzwert nicht annähernd erreicht haben, besteht ein Minus, von etwa 4,8 Mio t, das auch durch die bisherigen Gesamteinfuhren Nicaraguas (14.787 t) nicht überschritten wird. Damit sind aus Sicht der EU keine Auswirkungen auf den Marktpreis zu erwarten. Im März 2018 verzeichneten Bananen einen Preis von 1.094 EUR pro Tonne, 11 % mehr als im Vorjahreszeitraum (977 Euro/t). Der durchschnittliche Preis für Bananen aus der EU liegt bei 1.006 Euro/t und damit auf dem Preisniveau von März 2017 (996 EUR/t).