EU: Beschluss gegen unlautere Handelspraktiken bestätigt

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Die Verabschiedung der Richtlinie die dem Schutz von Lieferanten in der Lebensmittellieferkette dienen soll, wurde von Produzenten und Erzeugergenossenschaften begrüßt. Kritiker befürchten mehr Macht für industrielle Lebensmittelkonzerne und ein Verbot genossenschaftlich organisierter Handelsgesellschaften.

'Mit der heutigen Zustimmung des Europäischen Parlaments ist die Grundlage dafür geschaffen, den bestehenden Rechtsrahmen zu verbessern und für mehr Fairness in der Lebensmittellieferkette zu sorgen. Wir fordern die Bundesregierung deshalb dazu auf, den Richtlinienvorschlag auf der Grundlage der heutigen Beschlussfassung zu unterstützen', so Peter Feller, stellvertretender BVE-Hauptgeschäftsführer.

Auch Pekka Pesonen, Generalsekretär von Copa-Cogeca, zeigte sich erfreut über den Beschluss. „Mit einer Zustimmung von fast 70 % wurde ein starkes Signal zur Förderung des Fairplay in der Agrar- und Lebensmittelkette ausgesendet. Wir freuen uns nun auf den Trilogprozess und einen positiven Abschluss dieses Gesetzgebungsprozesses.“

Vertreter des Handels hatten die Richtlinie vor dem Beschluss bereits kritisiert. Nach einer Stellungnahme von Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der Rewe Group, solle die „Richtlinie, die mal zum Schutz der Landwirtschaft gedacht war, soll nun genossenschaftlich organisierten Handel verbieten. Umgekehrt würden multinationale Industriekonzerne im Wettbewerb durch die Richtlinie noch weiter gestärkt, und zwar mit Blick auf sämtliche Lebensmittel, unabhängig vom Grad der Verarbeitung bzw. der Nähe zu landwirtschaftlicher Produktion.“

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