Eine aktuelle Studie der ETH-Forscher hat ergeben, dass die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre in trockenen Jahren schneller steigt. Da der globale Effekt größer ist als erwartet, muss er in nachfolgende Klimamodelle integrierte werden, heißt es aus Zürich.
Pflanzen können durch ihre Wurzeln Wasser aus tiefen Bodenregionen erreichen. Herkömmliche Satelliten sehen aber nur, was an der Oberfläche passiert und können nicht messen, wie viel Wasser tief unter der Erde verfügbar ist. Mit einer neuartigen Satellitenmission werden extrem kleine Veränderungen im Schwerefeld der Erde gemessen, denn Veränderungen in der Wasserspeicherung verursachen kleine Störungen des Gravitationsfeldes. Wenn es in einer bestimmten Region eine große Dürre gibt, ist die Wassermasse dort geringer und die Schwerkraft in dieser Region etwas schwächer. Solche Schwankungen sind so klein, dass sie für den Menschen nicht wahrnehmbar sind. Aber mit Satellitenmessungen sind Wissenschaftler in der Lage, größere Veränderungen in der Wassermasse mit einer Genauigkeit von rund vier Zentimetern überall auf dem Planeten abzuschätzen. Das Team verglich die jährlichen Veränderungen der Gesamtwassermasse über alle Kontinente mit den globalen Messungen des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre. In den trockensten Jahren, wie z.B. im Jahr 2015, haben Ökosysteme rund 30 % weniger Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernt als in einem normalen Jahr. Dadurch stieg 2015 die CO2-Konzentration in der Atmosphäre, im Vergleich zu normalen Jahren, schneller an. Im feuchtesten Jahr 2011 war das Gegenteil der Fall. Dank einer gesunden Vegetation verlief der Anstieg der CO2-Konzentration deutlich langsamer.