Für die Chicorée-Erzeuger und -händler war 2024 bisher ein außergewöhnliches Jahr. Ausgiebige Regenfälle und Überschwemmungen in Belgien und Frankreich führten Anfang des Jahres zu erheblichen Engpässen auf dem Markt, woraus sehr hohe Preise resultierten. Aufgrund der mäßigen Ernte im vergangenen Jahr wird in diesem Jahr frühzeitig auf neue Chicoréewurzeln umgestellt.

Chicorée

Vor allem in Belgien war das Angebot an Chicorée in diesem Sommer begrenzt, was die Grundlage für die hohen Preise bildete. Zudem zeigte sich ein heterogenes Qualitätsbild der Wurzeln. In der KW 40 haben die Erzeuger in Belgien mit der Ernte begonnen und in den kommenden Wochen werden die Chicoréewurzeln gepflanzt. Bis jetzt läuft die Ernte gut, aber es bleibt abzuwarten, wie hoch der Ertrag der ersten Wurzeln sein wird. Am 3. Oktober traf sich der Verband der französischen Chicorée-Erzeuger (APEF) zur offiziellen Eröffnung der neuen Chicoréesaison. Dabei wird für dieses Wirtschaftsjahr, aufgrund einer Ausweitung der Anbaufläche um rund 7 %, sowie günstigen Witterungsbedingungen für die Entwicklung der Wurzeln, mit einer Steigerung der Ernte in Frankreich gerechnet.

An den deutschen Großmärkten werden weiterhin deutlich höhere Preise als im Vorjahr erzielt. So kostet belgischer Chicorée in der KW 41 durchschnittlich 3,53 Euro/kg und damit etwa 72 % mehr als in der Vorjahreswoche. Niederländische Ware wird mit 3,45 Euro/kg rund 51 % teurer vermarktet als ein Jahr zuvor. Auch deutscher Chicorée (3,48 Euro/kg; +58 %) ist erheblich teurer als 2023. Während in den vergangenen Jahren im September und Oktober regelmäßig mit Chicorée geworben wurde, lief in diesem Jahr seit der KW 37 keine Werbeaktion mehr mit dem Wintersalat. Die vorläufige Käuferreichweite, ein Indiz der privaten Nachfrage, hält sich seit Wochen deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. AMI