Beeren sind seit Jahren die Gewinner im Obstsortiment. Das Wachstum geht hauptsächlich auf das Konto des Erfolgsduos Heidelbeeren und Himbeeren zurück. Viele Länder rund um den Globus möchten vom wachsenden Markt profitieren und steigen in die Produktion ein. Damit steht fest, der Markt ist im ständigen Wandel. Welche Entwicklungen gab es, und welche zeichnen sich für die Zukunft ab?
Heidelbeeren sind durch ihr gutes Shelf life ein global gehandeltes Produkt. Dank ihrer gesundheitlichen Vorzüge begann vor zwei Jahrzehnten ihre blaue Erfolgsgeschichte. Jahr für Jahr wird, global gesehen, ein neuer Rekord aufgestellt. Allein in den zurückliegenden zehn Jahren stieg die weltweite Produktion jedes Jahr rein rechnerisch um 10 %. Aufgepflanzt wurde auf allen Kontinenten. Himbeeren stehen den Heidelbeeren in nichts nach mit einem jährlichen Produktionswachstum von knapp 9 % zwischen 2013 und 2022. Nach dem jahrelangen Boom zeichnet sich in mancherorts mittlerweile jedoch Stagnation ab, da die Ressourcen begrenzt sind, oder eine Marktsättigung erreicht ist.
Deutschland: Konsum steigt über die Importe
Deutschland ist innerhalb Europas der wichtigste Absatzmarkt vor Großbritannien. Seit Jahren sind Heidelbeeren wie auch Himbeeren im deutschen Handel während der Offseason präsent und haben auch da ihren festen Platz im Obstregal. Jahr für Jahr stellten die Importe neue Rekorde auf. 2023 importierte Deutschland rund 64.000 t Heidelbeeren bzw. 35.000 t Himbeeren, das ist die siebenfache bzw. doppelte Menge im Vergleich zu 2014. Durch die Unwetterschäden durch Sturmtief Bernard im Herbst 2023 bzw. durch El Nino-Effekt in Südamerika konnte im Jahr 2023 nicht das Spitzenniveau des Vorjahres erreicht werden.
Für die deutsche Produzenten wächst der Druck am Markt. Zum Start in die deutsche Saison sind es bei den Heidelbeeren zunächst die Importe aus dem Mittelmeerraum, während der Sommermonate Lieferungen aus Südosteuropa und zum Saisonende einsetzende Importe von der Südhalbkugel. AMI