Flexibel auf Wetterextreme reagieren zu können, ist für den Gemüseanbau existenziell.
Resistenzen gegen Krankheiten wie u.a. Bremia oder Fusarium kommen daher eine große Bedeutung zu. Dies unterstrich auch der diesjährige Gemüsebau-Feldtag der Enza Zaden Deutschland GmbH & Co. KG. Bei der Jubiläumsausgabe des Feldtags, der bereits zum 20. Mal veranstaltet wurde, konnten sich die Besucherinnen und Besucher auf knapp 2 ha über ca. 250 bewährte und neue Gemüsesorten informieren.
„In den vergangenen Jahren hat es sich deutlich gezeigt, wie wichtig das Thema Flexibilität geworden ist. Die Wetterextreme schlagen in die eine und in die andere Richtung aus. Wir hatten einige Jahre mit extremer Trockenheit zu tun. Und in diesem Jahr hatten wir viele Niederschläge mit relativ feuchten Bedingungen. Und für uns ist es wichtig, dass wir darauf reagieren können und Sorten haben, die auch bei den jeweiligen Bedingungen gut funktionieren“, betonte Matthias Bauer, Sales Manger bei Enza Zaden Deutschland. Gerade auch im Salatbereich, so Bauer, konnten die Sorten in Bezug auf Bremia weiterentwickelt werden. „Ältere Sorten waren nicht mehr dagegen resistent. Umso wichtiger ist es, das Portfolio ständig weiterzuentwickeln und neue Salatsorten zu haben, mit denen auch die Anbausicherheit gewährleistet ist. Auch beim Eissalat haben wir ein tolles Portfolio, das sehr gute Resistenzen aufweist und großen Anklang bei unseren Kunden gefunden hat.“ Eingebettet in das Programm des Feldtags war eine Bremia-Konferenz, die Einblicke in die Auswirkungen von Bremia auf den westeuropäischen Salatmarkt gewährte und über die Forschungsarbeit in diesem Bereich informierte.
30 Jahre Vitalis Biologisches Saatgut
Darüber hinaus wurden Highlights im Bereich Vitalis vorgestellt – so zum Beispiel die Kohlrabihybride Podi F1 und der Blumenkohl Tessaury F1. Beide sind cms-frei. Im Vordergrund bei Vitalis stehen ökologische Anbausysteme, die dem Thema Nachhaltigkeit gerecht werden sollen. „Vitalis ist ein Teil der Enza-Familie. Wie haben seit 30 Jahren Erfahrung mit dem biologischen Markt und widmen uns dabei der Aufgabe, widerstandsfähige und angepasste Sorten zu generieren“, so Chirstof Flörchinger, Regional Product Manager Organic.
Seltene Einblicke gewährte Enza Zaden auch in das Keimlabor in Dannstadt-Schauernheim. Oliver Heinrich, Manager Lager & Verarbietung, ging dabei u.a. auf die Vorzüge einer optischen Sortiermaschine ein. „Die Bühler Sortex H Spectravision kann 60 kg Rucola pro Stunde durchlaufen lassen. Fotozellen in der Maschine erkennen gutes und schlechtes Saatgut. Und das schlechte Saatgut wird mit einem Druck von acht Bar rausgeblasen.“ Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) lernt die Maschine stetig dazu und ist in der Lage, die Defekte des Saatguts immer besser zu erkennen und noch effizienter und präziser zu arbeiten, je länger sie in Betrieb ist. Die Maschine ist nicht nur für den Einsatz von Rucola geeignet, sondern kann bspw. auch Basilikum oder Schnittlauch bearbeiten. dsch
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