Handel und Gastronomie waren einst sauber voneinander getrennt. Längst habe der Handel die Vorteile von gastronomischen Angeboten für sich entdeckt und dringe mit unterschiedlichen Formaten weiter in den Bereich der Gastronomie ein. Die Gesellschaft ist mobiler geworden, das verfügbare Einkommen der Konsumenten ist gestiegen, der Trend zur Urbanisierung hält an, und gleichzeitig wohnen immer mehr Menschen in kleineren Haushalten – alles Voraussetzungen, die den Außer-Haus-Verzehr begünstigen, heißt es in einer aktuellen EHI-Studie.
In Deutschland betrage der handelsgastronomische Umsatz jährlich bereits über 9 Mrd Euro, wie die neueste Markterhebung „Handelsgastronomie in Deutschland“ des EHI zeigt. „Handelsgastronomie findet branchen- und flächenübergreifend statt und es wird einiges ausprobiert. Das Ziel ist, die Frequenz auf der Fläche zu erhöhen, die Verweildauer der Kunden zu verlängern und ein möglichst angenehmes Umfeld zu schaffen', beschreibt Olaf Hohmann, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Forschungsbereichs Handelsgastronomie beim EHI, die Entwicklung im Handel.
Im deutschen Handel findet das konzeptionelle Zusammenspiel von Handel und Gastronomie aktuell bei etwa 33.000 Verkaufsstellen handelsgastronomisch statt. Über die Hälfte, nämlich 5,2 Mrd Euro bzw. 56 %, des handelsgastronomischen Umsatzes generiere der Lebensmitteleinzelhandel an ca. 25.000 Standorten, davon 3 Mrd Euro in der Vorkassenzone, 2 Mrd Euro mit To-go-Convenience und 0,2 Mrd Euro durch Gastronomie auf der Handelsfläche.