Am 13. Juni hat die Konföderation der indigenen Nationalitäten Ecuadors (CONAIE) einen unbefristeten landesweiten Streik ausgerufen. Autobahnen in Guayas und anderen Provinzen wie Pastaza und Napo sind blockiert, berichtet eurofruit.
Mit der Arbeitsniederlegung wolle CONAIE gegen das Unvermögen von Präsident Guillermo Lasso protestieren, die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage des Landes in den Griff zu bekommen. Zu den Forderungen von CONAIE gehöre u.a., dass die Regierung die Treibstoffpreise und die Zinssätze senken und ein einjähriges Moratorium für die Rückzahlung der Schulden verhängen soll. Außerdem werde die Nichtprivatisierung strategischer Sektoren gefordert.
'Ecuador befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise, die zusätzlich zu Covid-19 zu großen Verlusten bei Unternehmen, Arbeitsplätzen und einem Anstieg der Armut geführt hat und die durch die Schifffahrtskrise und den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine weiter erschwert wurde. Um die Krise zu überwinden, muss unser Land mit den sozialen, produktiven Sektoren und der politischen Klasse zusammenarbeiten, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen und die Lebensqualität der Ecuadorianer zu verbessern. Aus diesem Grund und angesichts der von bestimmten politischen und sozialen Sektoren angekündigten Arbeitsniederlegungen im Land lehnt Acorbanec den angekündigten landesweiten Streik und die Schließung von Straßen kategorisch ab, die die normale Entwicklung der Aktivitäten im Land bedrohen, und wir unterstützen den Dialog als Hauptmechanismus zur Lösung von Problemen', wird Acorbanec zitiert.
Laut Acorbanec sind die ecuadorianischen Bananenexporte im ersten Quartal 2022 um 6,44 % auf 126,8 Mio Kartons zurückgegangen. Die Lieferungen in die Europäische Union gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,7 % zurück. Dieser Rückgang sei auf eine geringere Ernte aufgrund ungünstiger klimatischer Bedingungen und auf die Abschaffung von in der EU zugelassenen Wirkstoffen zurückzuführen. Auch der Anstieg der Düngemittelpreise habe die Produktion beeinträchtigt, so Acorbanec.
Kürzlich kündigte die Regierung ein finanzielles Hilfspaket für mehr als 4.000 kleine Bananenproduzenten an, um die durch den Konflikt in der Ukraine erlittenen Verluste auszugleichen und den Kampf gegen Black Sigatoka zu unterstützen. Ecuador hat im vergangenen Jahr Bananen im Wert von rund 800 Mio US-Dollar nach Russland und in die Ukraine geliefert.